Ted, ein erfolgreicher Kinderbuchautor und seine Gattin Marion stecken in einer tiefen Ehekrise. Während Marion den Tod ihrer beiden Söhne einfach nicht verkraftet, und dabei ihre 4jährige Tochter vollkommen vernachlässigt, flüchtet sich Ted in die Arbeit, allerdings auch nur um seinen Schmerz damit zu besiegen und nach außen zu demonstrieren, das er die Tragödie überwunden hat. Als der junge Eddie als Schreibassistent bei Ted eingestellt wird, vereinfacht dies die Situation nicht gerade, denn der 30 Jahre jüngere Teenie verliebt sich in Marion, die sich geschmeichelt fühlt und den sexuellen Kontakt mit ihm forciert, auch um ihre innere Leere wenigstens auf diesem Weg etwas zu mildern.
Wer allerdings jetzt glaubt, das es danach zum großen Krach zwischen Ted und seinem Assistenten kommt sieht sich getäuscht. Darauf will der Film auch gar nicht hinaus. Er zeigt vielmehr auf, wie sehr ein Schicksalsschlag das innere zweier Menschen vollkommen ruinieren kann und den Rest des Lebens bedeutungslos werden läßt.
Jeff Bridges ist wie immer gut, sogar Kim Basinger, ansonsten bekannt für gnadenloses Overacting, spielt ruhig und zurückhaltend und auch Newcomer Jon Foster macht seine Sache sehr gut. Den sexuell unerfahrenen, insgesamt schüchternen und mit der Zuneigung für Marion überforderten Jungen, nimmt man ihm in jeder Minute ab.
Das der Film am Ende nicht ganz überzeugen kann liegt auch nicht an seinen Darstellern, sondern an dem doch zähen Erzählfluss, der es nicht vermag den Zuschauer dauerhaft bei der Stange zu halten. Außerdem verharrt die Kamera sehr oft zu lange auf einem Punkt, was man aus Wim Wenders Filmen ja bereits zu Genüge kennt, und mich bei dessen Arbeiten schon immer nervte.
Dazu sind einige Verhaltensweisen der Eheleute meiner Meinung nach auch sehr weit hergeholt, und ein fast komödiantischer Abschnitt im Mittelteil, in dem Teds Aktmodell ihm die Hölle heißmacht, mag so gar nicht zum Rest des ansonsten sehr traurigen Films passen. Vielleicht sollte dieser auch dazu dienen, den Zuschauer ein wenig aufzuheitern, denn wenn man sich auf DOOR IN THE FLOOR einläßt, ist er auf seine Weise schon sehr erschütternd. Trotz allem empfand ich diese Einlage als regelrecht störend.
Zuschauer die anspruchsvolle Tragödien als Lieblingsgenre auserchoren haben, sollten jedoch einen Blick wagen.
7/10