Der exzentrische Professor Goldthwait Higginson Dorr hat neue Wege erdacht, um an das schnelle Geld zu kommen und plant den Tresorraum des New Orleans Riverboat Casinos leer zu räumen. Zusammen mit vier Komplizen Gawain, Garth, The General und ein Quarterback zieht er als Untermieter bei der alten Lady Munson ein und gräbt von dort einen Tunnel zur Anlegestelle. Damit die alte Lady nicht misstrauisch wird, tarnen sich die fünf Gentlemen als Kirchenmusiker.
Ladykillers ist ein Remake eines gleichnamigen Films (den ich selbst nicht kenne) noch aus den 50er Jahren. Ein skurriles Gangsterquintett, das sich äußerst professionell über eine Zeitungsannonce zusammengefunden hat (möchte wissen was da drin stand, vier Komplizen für Casinoraub gesucht?), mietet sich bei einer nervigen Baptistenoma ein, um einen Tunnel zueinem nahegelegenen Tresorraum zu buddeln.
Die Story lebt dabei weniger von der kriminellen Spannung, sondern hauptsächlich durch seine breitgefächerten Charaktere bzw. deren Dialoge untereinander. Hier gelingen einige spaßige Passagen, wenn sich Dorr bei Mr. Munson, der Vermieterin, einschleimt oder das Versagen seiner MItstreiter zu vertuschen versucht. Auch die Duelle des Quotenschwarzen Marlon Wayans mit Partner Pancake sind oft humorige Momente, wobei aber alles immer im Rahmen des Erlaubten bleibt.
Allerdings gelingt es den Coen Brüdern nicht aus dieser schwarzen Komödie etwas besonderes a la Fargo zu schaffen. Alles spielt sich zu brav. Die Vermieterin konnt ich von Anfang an nicht leiden, da sie eigentlich nur ihre Umgebung drangsaliert und keine unmittelbar sympathischen Züge aufweist. Auch Marlon Wayans nervt auf Dauer mit seiner pseudohippen Ghettosprache und die Reizdarmgeschichten sind auch nicht gerade echte Brüller vor dem Herrn.
Gegen Ende entwickeln sich sogar noch groteske Züge als die alte Lady die wahren Motive der fünf Vorzeigemusiker entdeckt und verlangt, das die Beute doch gefälligst anständig wieder bei der Polizei abzugeben sei. Dieser Vorschlag trifft jedoch nicht die Interessensphäre der fünf Ganoven, woraufhin diese beschließen Mrs. Munson umzubringen. Ohne jetzt zuviel verraten zu wollen, die folgenden Todesfälle entwickeln sich jedoch ganz anders und einer Darwin-Award-verdächtiger als der folgende. Das Ende lockert das ganze nochmal etwas auf, aber mehr als eine nette Gaunergeschichte mit spaßigen Anleihen ist doch nicht draus geworden. Die Coens sind halt auch nur Menschen.
6/10