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You're in the Army now!

Verlierer, Nichtsnutze, Dicke, Ziellose, Hänger, Dumme und Komiker - was haben die alle gemeinsam? Sie gehen zur Army, was sonst! Zumindest ist das so im Komödienklassiker „Stripes“ von Ivan Reitman über Grundausbildung, Lebensziele und den American Way of Funny Life - selbst im Matsch und unter Beschuss! 

Fun Metal Jacket

Zwar wirkt „Stripes“ manchmal etwas unfokussiert, ziellos und episodisch, klar mit SNL-Vergangenheit, -Connections und Einflüssen, doch allzu sehr schadet ihm das nicht. Immer frech, immer frei, man findet immer Anschluss und Einstieg, nie wirklich politisch korrekt, schon nach damaligen Messlatten nicht. Murray darf viel improvisieren, Reitman hatte sichtbar Spaß, alles hat etwas Kumpeliges und wirkt wie ein großes Abenteuer in Tarnfarben. Nicht vom doofen deutschen Titel abschrecken lassen. Mehr „richtiger Film zur richtigen Zeit“ ging für das Land der Stars und Stripes wohl kaum. Gerade in Übersee, durch seine humorvolle Art mit Krieg und der Einberufung umzugehen, völlig verständlich zum Kult geworden nach traurigen Jahren in Korea und Vietnam. Aber auch aus deutscher Sicht gibt's klare Parallelen und viel Nachvollziehbares - erst recht für jeden, der mal beim Bund war! Das geht von brüderlich bis sexistisch, von lustig bis machohaft, von verletzlich bis stark. All diese menschlichen wie männlichen (!) Eigenschaften bringt „Stripes“ lockerleicht unter einen Hut. Und der steht ihm gut. Er damit niemals ruht. Und manchmal schwitzt was Blut. Ein weiterer Gewinn: totale filmische Jackpots wie „Ghostbusters“, die ein „Stripes“ sicher mit ermöglicht hat. 

Fazit: lustig, zotig, episodisch - der Nachfolger im Geiste von „M*A*S*H*“?! Sehr amerikanisch, sehr Murray, gut. Aber ich hätte ihn mir noch ein Stück lustiger vorgestellt. 

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