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Ein Jahr vor "Diamantenfieber" drehte Sean Connery mit Regisseur Martin Ritt (Der Spion der aus der Kälte kam, Man nannten ihn Hombre) dieses intensive Drama um einen irischen Geheimbund. Während heute größtenteils friedlich für bessere Löhne und die Erhaltung der Arbeitsplätze demonstriert wird, so griff man damals zu anderen Mitteln. Dieser Bund nannten sich "The Molly Maguires" und sie waren in mehreren Ländern vertreten. Jedoch ist ihnen, sowie dem Zuschauer von Anfang an klar, dass ihre Bewegungen und Aktionen zum Scheitern verurteilt sind. Wie im realen Leben, meist muss der Arbeitnehmer klein beigeben, die Herren in den oberen Etagen sitzen nun mal am längeren Hebel. So war es auch schon im 19. Jahrhundert.

1876 Pennsylvania: Eine irische Geheimorganisation kämpft für bessere Arbeitsbedingungen und dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Die Polizei konnte bisher keine Zeichen setzen und so wollen sie den Detektiv James McParlan (Richard Harris) bei den Kumpel einschleußen. Er findet bald Anschluss bei Jack Kehoe (Sean Connery) und seiner Truppe. Bald wird er in "The Molly Maguires" aufgenommen, hilft ihnen sogar dabei ihre Aktionen durchzuführen. Bald muss sich MacParlan entscheiden. Verrät er die Organisation oder steht er zu seinen neugewonnenen Freunden.

Ritt war hier sehr um eine authentische Darstellung bemüht. Das Arbeiterdorf besteht aus Holzhütten, durch die sich eine Schlammstrasse zieht. Das Bergwerk ist ein Ort, wo jede Sekunde ein Unfall passieren könnte. Man hatte hier noch Kerzen an den Helmen und arbeitete unter menschenunwürdigen Bedingungen. Von morgens bis abends, wöchentlich wird der Lohn ausbezahlt, wo von neun Dollar oft nur noch sechzig Cent übrigbleiben, weil der Arbeitgeber Miete für Kleidung, Werkzeuge und Sonstiges verlangt. Die Arbeiter werden ausgenommen, Viele würden sogar morden um diesem grauenhaften Alltag zun entfliehen.
Besonders faszinierend ist noch das alte Bergwerk, wo die Wagen noch per Hand aus dem Stollen gezogen werden müssen. Jede Tätigkeit hier ist schwere körperliche Arbeit, man hat noch nicht mal die Möglichkeit sich irgendwo sauber zu machen. Unten im Stollen ist es eng, staubig und man muss ständig die Decke mit Baumstämmen stützen, damit man nicht verschüttet wird.
Das ganze Dorf wird von der Minengesellschaft beherrscht. Selbst Lebensmittel muss man dort kaufen. Ansonsten gibt es nur eine Bar, wo die Bergleute ihre Sorgen kurz vergessen können.

Auch wenn über hundert Jahre vergangen sind, so hat sich allzu viel nicht verändert. Auch wir leben heute in einer Welt, wo der Mensch nichts mehr zählt, sondern nur noch Leistung. Leider kann man gar nichts dagegen tun und so erging es auch "The Molly Maguires". Sie sprengten oder überfluteten die Schächte, ließen Züge mit den Rohstoffen entgleisen, aber richtig ändern konnten sie nichts. Den Arbeitgeber kostete das zwar alles viel Geld, doch man hatte soviel, um die Schäden stets zu kompensieren. Die Geheimorganisation arbeitete recht gut, wurde nie erwischt, bis McParlan kam.
Um Eindruck zu schinden liefert er sich erstmal eine Klopperei in der Kneipe und gibt sich als gesuchter Mörder aus, der die Vergangenheit hinter sich lassen will. Ein gefundenes Fressen für die Organisation und nach einigem hin und her, wird er quasi rekrutiert.

Die Story bringt dabei kaum Überraschungen mit sich, aber das Drama fesselt, auch wenn ein aussichtsloser Kampf gekämpft wird. Man kann sich nur schwer mit einer Partei anfreunden. Auf die Seite der Arbeitgeber will man sich nicht schlagen, doch auch "The Molly Maguires" haben Dreck am Stecken. Sie sorgen nicht nur für eklatante Sachschäden, sondern ermorden auch Menschen und liefern sich einige Kloppereien und auch Schießereien mit der Polizei. McParlan steht ständig mit der Polizei in Verbindung und lässt einige Aktionen auffliegen.
Nebenbei schmeisst er sich noch an seiner Vermieterin Mary Raines (Samantha Egger) heran, was jedoch nicht zu einer klischeeverseuchten Lovestory führt.
Zwischendurch packt auch McParlan das Fieber und er hinterfragt die Aktionen immer weniger. Am eigenen Leib merkt er, wie die Kumpel ausgenommen werden und dass er eigentlich auf der falschen Seite steht. Das Ganze nimmt ein dementsprechend bitteres Ende.

Mit seinen zwei Stunden Lauflänge ist "The Molly Maguires" etwas zu lang geworden, wird aber von tollen Darstellern getragen. Sean Connery präsentiert sich sehr ernst, spricht in der ersten halben Stunde auch kein Wort. Die eigentliche Hauptrolle hat aber Richard Harris, dessen Charakter zwischen den Fronten steht. Anthony Zerbe und Samantha Egger dürften noch Jedem ein Begriff sein.

"The Molly Maguires" ist ein authentisches Drama mit glaubwürdigen Darstellern. Ritt erzählt sehr intensiv, manchmal jedoch zu langsam. Auch verläuft der Plot zu gradlinig, ohne mal einen Haken zu schlagen. Auf jeden Fall ein empfehlenswerter Film, der auch ein wenig an die heutige Arbeitssituation erinnert.

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