B-Movie-Regisseur Joseph Zito gelang es Mitte bis Ende der 80er auf einem qualitativ bemerkenswert hohem Niveau ein paar überdurchschnittliche, reaktionäre Actionfilme herunterzukurbeln, zu denen neben den beiden Chuck-Norris-Filmen „Missing in Action“ und „Invasion U.S.A.“ auch der deutlich an „Rambo 3“ angelehnte „Red Scorpion“ mit Dolph Lundgren gehört.
Die Story ist, wie sollte es auch anders sein, dumm wie Brot, denn SpezNaz (LOL?) Dolph Lundgren(kultige Frisur *gg*), der in der deutschen Synchronisation mit einer sündhaft schlechten Stimme ausgestattet wurde, soll als russischer Offizier in den afrikanischen Busch, um dort Rebellen, genauer deren Anführer, abzureiben. Und Lundgren soll auch dann auch umgehend alle Klischees vom russischen Soldaten aus der Klischeekiste kramen, um in der nächsten Bar, die russische Nationalhymne summend, auch den großen Otto loszumachen, damit ihm B-Maniac-Legende Brion James eine klatscht und einknastiert. Wer wartet in der Zelle? Logo, der nächste Rebell, der schon bald mit ihm fliehen will und M. Emmet Walsh, als nervender, amerikanischer Skandalreporter.
So blöd der Plot ist, so gut ist die Action. Mit 16 Millionen sich damals noch wesentlich mehr anstellen und Zito weiß dazu noch wie; was bei vielen aktuellen B-Regisseuren schon längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Vor die Guschen gibt’s massig und die Verfolgungsjagd aus dem Lager hat schon fast Kinoqualitäten. Da wird durch Barrieren geprescht, böse Russen und Kubaner (Die Feindbilder gibt es praktisch gleich im Doppelpack) abgehängt und zusätzlich hangelt sich Klettermaxe Lundgren durch die Fahrzeuge, um mit trockenen Onelinern Angst und Schrecken zu verbreiten. Ob die Szenen so unfreiwillig komisch sein sollten darf hinterfragt werden.
Leider wird es zwischen den Actionorgien aber immer wieder arg fad, da sie dazu dienen den blonden Muskelberg, mit dem besoffenen Gesichtsaudruck auf den Pfad der Tugend zu geleiten, wo die unterdrückte Bevölkerung schon auf ihn wartet. Grauen der Krieges und Gräueltaten an der Bevölkerung gibt es im Extrapack, aber schließlich ist Dolph dann doch nicht so überzeugt, wie er sein sollte, wird von den Rebellen durchschaut und für seinen General zurücklassen, der ihn, menschlich schwer enttäuscht, den Foltermethoden der Kubaner überlässt. Aber es wäre ja nicht ein B-Actioner, wenn sich der Scherge nicht befreien und fliehen könnte, um dann nach einer viel zu langatmigen Odyssee bei den Ureinwohnern, schließlich den Rebellen, denen inzwischen mit Heli, Giftgas und Flammenwerfer übel eingeheizt wurde, einen Hausbesuch abzustatten und zum heiligen Krieg auzurufen. Now, it’s war!
Zum Schluss wird dann noch mal alles ab-, er- und beschossen, was dem blonden Edelmimen vor die Flinten flitzt. Nahezu spektakulär inszeniert Zito das finale Inferno, in dem sich Lundgren keine Sorgen um Munition machen braucht und für Leichenberge, blutige Shoot-Outs und abgeschossene Arme sorgen darf. Gibt es doch stets genug Tote die ihre Wummen herumliegen lassen haben. Die Pyrotechniker dürften hier jedenfalls ihren Spaß gehabt haben, denn in die Luft fliegt, neben einem Kampfhubschrauber, so einiges.
Fazit:
So bleibt am Ende ein extrem stupider B-Actioner, einen Lundgren, den man auch schon in bessere Form gesehen hat, aber immerhin massig Action und Stunts, die sich sehen lassen können. Freunde der härten B-Movie-Gangart werden hier jedenfalls auf ihre Kosten kommen.