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Cho ist ein Maler mit kannibalischen Tendenzen: als die Polizei ihn fasst, hat er bereits 6 Frauen verspeist. Die Staatsanwältin fordert die Todesstrafe, doch der Verteidiger plädiert dagegen: Cho ist von der Seele eines Mannes besessen, der 1930 eine tödliche Affäre mit einer Hure hatte.



Angeblich soll dieser Film die koreanische Antwort auf "Sieben" sein, doch allein schon diesen vergleich heranzuziehen, gleicht einer mittelschweren Beleidigung für David Finchers Meisterwerk. Von Einfallsreichtum und reißerischer Spannung wird auf dem DVD Cover geschwärmt, "AsiaDB" spricht sogar von einem " großbudgierten Horrorfilm zwischen Splatter und Fantasy". Das hört sich wirklich alles sehr gut und auch interessant an, doch wenn man dann das Endergebnis gesehen hat, muss man enttäuscht feststellen, das von den ganzen genannten Dingen eigentlich nichts vorhanden ist.

Den Machern des Films ist es eigentlich zu keiner Zeit gelungen, hier eine konstante Spannung zu erzeugen, von bedrohlicher oder gar unheilvoller Stimmung ganz zu schweigen. Vielmehr dümpelt die Geschichte so vor sich hin und ist in vielen Passagen sogar ziemlich wirr gestaltet. Logiklöcher reihen sich nahtlos aneinander, doch am schlimmsten ist die schnell aufkommende Langeweile, die "The Circle" verbreitet. Vieles wirkt wie gewollt und nicht gekonnt, eine vom Film ausgehende Faszination oder eine fesselnde Atmosphäre sucht man aber leider vergebens.

Und dann sind da noch die allesamt sehr unsymphatischen Charaktere, von denen keiner auch nur annähernd Pluspunkte sammeln könnte. Selten habe ich einen Film gesehen, in dem nicht wenigstens ein netter und symphatischer Charakter vorhanden war. Hinzu kommen auch noch die phasenweise vollkommen unrealistischen Handlungsweisen einiger Beteiligter, wie zum Beispiel bei der absolut deplaciert wirkenden Staatsanwältin, die so unglaubwürdig dargestellt wird, das man sich wirklich vor den Kopf fasst.

Ganz generell wird die Thematik der Reinkarnation hier sehr unrealistisch in Szene gesetzt und absolut unnötig in die Länge gezogen. Man versucht die Langeweile mit nervenden und zu dialoglastigen Passagen zu überbrücken, was dem Film aber mehr schadet, als das es ihm gut tun würde. Eigentlich sehr schade, denn Potential ist hier sicherlich vorhanden, nur anstatt dieses auszuschöpfen, hat man sich immer wieder verheddert und krampfhaft versucht, dieses Werk intelligent wirken zu lassen. Leider muss man feststellen, das dieser Versuch nach hinten losgegangen ist und nichts weiter als einen sehr langatmigen un ziemlich drögen Film zu produzieren, der mit "Sieben" soviel zu tun hat, wie Otto Waalkes mit Superman, nämlich rein gar nichts.


2/10

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