Review

London, 1888: Eine Mordserie unter den Prostituierten des Armenviertels Whitechapel, bei der die Opfer regelrecht geschlachtet werden, hält die Stadt in Atem. Der auf den Fall angesetzte Inspektor Jim Hansen findet heraus, dass der Täter wohl aus der gut situierten Oberschicht stammt. Tatsächlich entpuppt sich "Jack the Ripper" als Prinz Albert Victor Edward, der zukünftige König von England, der durch seine Syphilis-Erkrankung wahnsinnig geworden ist. Nun setzt der Thronfolger alles daran, die einzige Augenzeugin Florry Lewis, die ihn bei einer seiner Taten überrascht hat und identifizieren könnte, aus dem Weg zu räumen... Vier Jahre, bevor Hollywood die gute, alte "Jack the Ripper"-Nummer mit "From Hell" nochmal hübsch aufgetakelt auf die Kino-Leinwände gewuchtet hat, gab es bereits diese vorliegende und mal eher mittelprächtige TV-Version der Thematik, die keine große Aufmerksamkeit erregen konnte und mittlerweile wohl auch weitestgehend in der Versenkung verschwunden ist... und das nicht unbedingt zu Unrecht, denn "Ripper - Der Schlitzer" mag da zwar passend besetzt und auch recht gut ausgestattet sein, so dass das viktorianische London zumindest nicht auf 'ne peinliche Art und Weise auf der Mattscheibe erscheint, aber dafür versagt die Angelegenheit doch als schlichter Genre-Streifen fast völlig. Regisseurin Janet Meyers geht die Sache da leider viel zu lasch an und hat sich auch gerade mal zu einer unbeteiligten Inszenierung aufraffen können, bei der die Prostituierten-Morde handlungsmäßig in den Hintergrund rücken, um der ausufernden Liebes-Geschichte zwischen dem ermittelnden Inspektor und seiner Augenzeugin Platz zu machen. So ist ergo der Fokus der Erzählung völlig falsch gesetzt und so kann das Ganze gegenüber den vielen, vielen anderen Ripper-Streifen, die da zumeist ein wenig genregerechter (und blutiger) daherkommen, auch keinen Stich machen... zumal die Identität von "Jack the Ripper" hier auch schnell gelüftet wird und man kein munteres Mörder-Raten intoniert, um wenigstens auf die Art noch ein bisschen Spannung aufkommen zu lassen. Patrick Bergin und Gabrielle Anwar bemühen sich da immerhin noch redlich, beim Publikum ein wenig Interesse für ihre Figuren zu wecken (und es gibt sonst auch nicht wirklich etwas, auf das man sich stattdessen konzentrieren könnte), aber letztendlich spielen die beiden da doch nur völlig ins Leere... schade, eigentlich. Kurzum, in "Ripper - Der Schlitzer" wird weniger geschlitzt, als man es sich beim Blick auf den Titel erwartet hätte, dafür geht es dann aber fast schon zu wie in einer verkappten Romanze... nun ja...

4/10

Details
Ähnliche Filme