Ohne „Ravager“ hätte der B-Movie-Welt zwar nichts gefehlt, aber ansehbarer als so manch anderer, unterirdischer Murks ist dieser Science-Fiction-Horror-Schinken dennoch geradeso. Wir befinden uns mal wieder in einer fernen Zukunft, in der futuristische Spaceshuttle um die Welt kurven und alles Mögliche hin- und hertransportieren. Freilich fehlte für fliegende Objekte die Kohle wieder an allen Ecken und Enden, so dass die Computertricks verdächtig nach Zwischensequenzen aus Spielen wie „Halo“ aussehen. An sich nichts Schlimmes, wenn der dreckig, düstere Look der Sets dem gegenüber stehen würde.
Ein nicht ganz so offizieller Flug, ein dafür um so offiziellerer Absturz und schon ist die Kacke mal wieder gewaltig am Dampfen, stolpert man doch, als man Gesteinsbrocken zur Reparatur seines Flugzeugs sucht (Logo, nur wie man das Zeug verarbeiten will, verrät niemand) mitten in einen unterirdischen Raum, wo ein mächtig gefährlicher Virus eingebuddelt worden ist, der sich dann auch gleich über sein erstes Opfer her macht. Langsam beginnen sich ärgerliche Logikfehler einzuschleichen (Alle hüpfen in das Loch, aber keiner überlegt wie man da wieder rauskommt, so dass in der nächsten Szene wieder alle im Flugzeug sind), das Virus verwandelt blutende Wunden in schäumende Brausepulverpartys und eigentlich warten wir nur darauf, dass hier der erste draufgeht.
Bis es an dann soweit ist wird ein wenig Brisanz in den Plot gepumpt (Hört! Hört!), da Pilot Bruce Payne (als Bösewicht wesentlich wirkungsvoller) ehemals mit Yancy Butler, die ihre besten Tage auch schon vor 10 Jahren hinter sich hatte, herumpimperte und auf dem Flug seine gescheiterte Ehe in den Griff bekommen will. Dazu gibt’s unter den Reisegästen ein menschliches Ersatzteillager, dass, frei nach „Blade Runner“, gern leben möchte und daher aus der Klinik floh. Warum auch nicht?
Wie der besoffene Doktor schon bald entdeckt, tut sich das Killervirus am Lymphsystem des menschlichen Organismus gut, was aber nun längst nicht erklärt, warum ein Infizierter nach dem Nächsten gleich auf Intelligenzdurchzug schaltet und den nächsten Homo Sapiens kontaminieren will. Sei es drum, die Sets sind schmutzig, jede zweite Lampe scheint einen Wackelkontakt zu haben und schön schummerig ist es noch dazu. So macht es doch immerhin Laune, die letzten, durch das Schiff irrende, Überlebenden, zu begleiten, die panisch versuchen den Dreckshobel wieder flott zu kriegen, während die Verseuchten munter ein und ausgehen. Warum auch auf die Idee kommen, mal die Tür zu verrammeln?
Mal abgesehen von einer Minilovestory gibt es nicht viel zu sehen und zu verstehen, fällt die Reparatur am Schiff doch simpler aus, als sie eigentlich sein dürfte, da man sich vorher außer Stande sah, das Schiff ohne Mechaniker zusammenzuflicken. Sind dann final alle, bis auf die wichtigen Personen, zu warzenübersähten Hässlingen mit üblen Launen verkommen, darf der Heldentod gestorben und die Welt vor dem Virus gerettet werden.
Fazit:
Gibt zwar Schlimmeres, aber von gutem B-Durchschnitt ist „Ravager“ dann doch Lichtjahre entfernt. Die Inszenierung ist noch solide, die Sets schön schmuddelig, ab der dann wird schon der Nullpunkt anvisiert. Weder Bruce Payne noch Yanci Butler liefern hier eine akzeptable Performance ab; vom Rest mal ganz zu schweigen. Die Effekte sind zwar ok, aber passen nicht zum Film, die Zahl der Logikfehler ist stattlich und über das Verhalten der Charaktere darf man sich einmal mehr aufregen. Dennoch muss so ein Film ab und zu mal sein. Wie soll man denn sonst wirklich gute Werke zu schätzen wissen?