Gar nicht mal unflotter und auch nicht unerotischer Sexploiter vom einschlägig bekannten Lloyd A. Simandl. Dabei ist der Film besser als es der Titel, der Regisseur und auch das Cover-Artwork vermuten beziehungsweise befürchten lassen. Das bedeutet: Ansprechende Erotik statt hingeschludertem Schnellschuss bei liebloser "Immer feste drauf"-Philosophie.
Die Story ist einmal mehr völlig nebensächlich und handelt von den üblichen Recherchen innerhalb der Menschenhändler-Szene, wobei diese in unserem Fall fast ausschließlich von Frauen dominiert wird. Doch auch solche Damen benötigen neben ihren schmutzigen Geschäften einen gewissen horizontalen Zeitvertreib, womit sich dieser Streifen wiederum ausschweifend beschäftigt...
So schlägt Simandl einen fast schon genüsslichen Bogen, der bei einer schlüpfrigen Kriminalstory beginnt, über den Schulmädchen- und Internats-Softporno hinweg reicht und bei etwas dezentem SM endet. In gewissen Momenten erinnert "Sklavenmarkt..." sogar an die gute alte Olga-Serie mit Audrey Campbell, um es nicht nur bei der reinen Fleischbeschau zu belassen, sondern im dunklen Keller auch noch ein wenig die Peitschen aus der Kiste zu holen.
Zudem ist dieser Sexploiter überraschend solide gespielt und wartet mit zwei richtig hübschen Hauptdarstellerinnen auf. Auch wirkt vieles längst nicht so peinlich, billig und geschmacklos wie so manches andere aus diesem Metier, wozu mit Sicherheit auch die stylishe Photographie beiträgt. Das Meiste ist ästhetisch anzuschauender Lesbensex welche die Handlung fast schon zum Füllmaterial degradiert, um von der einen Sexszene in die nächste überzuleiten. Eine etwas straffere Erzählweise hätte es allerdings schon sein dürfen.
Fazit: Bestimmt nicht das schlechteste Genre-Produkt mit mehr wie nur einem Hauch von einer gewissen Genre-Nostalgie. Hier wusste jemand, wie man Spaß hat, wenngleich man sein Gehirn mal wieder an der Garderobe abgibt. Dennoch: Knappe 6 von 10 Punkten.