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Gothic-Horror. Paris 1900. In der Silvesternacht findet die Polizei die verstümmelten Leichen eines Ehepaares. Doch ihre kleine Tochter Sonja konnte sich rechtzeitig vor den Mördern verstecken. 12 Jahre später ereignet sich in einem gerade eröffneten Wachsfigurenkabinett ein rätselhafter Todesfall. Das erregt natürlich Aufmerksamkeit, denn es heisst der Mann sei vor Angst gestorben. Doch als plötzlich weitere Menschen verschwinden nimmt ein Zeitungsreporter die Ermittlungen auf und stellt mit Hilfe der nun erwachsenen Sonja fest, dass die Morde damals mit dem Verschwinden der Menschen zusammenhängen.

Der Film basiert auf dem Roman von Gaston Leroux („italian-like“ aufbereitet) und sollte das grosse Comeback Lucio Fulcis werden, der jedoch leider kurz vor Drehbeginn starb. So aber nahm Effekt-Künstler Sergio Stivaletti (Phenomena) auf dem Regiestuhl platz um das Drehbuch von Fulci und Dario Argento zu verfilmen. Während er die Kreation der teils ziemlich blutigen Effekte selbst übernahm, wurde der langjährige Kameramann Fulcis, Sergio Salvati, verpflichtet, um die Geschichte in adäquate Bilder zu tauchen. Was dabei herausgekommen ist kann sich sehen lassen. Es wäre zwar interessant gewesen zu sehen, was Fulci aus dem Stoff gemacht hätte, doch auch so gibt es atmosphärisches Gruselkino, welches manchmal an die Schwarz-Weiss-Horrorstreifen der 50er- und 60er-Jahre erinnert. Im Unterschied zu jener Ära, gibt es jedoch, einige ziemlich explizite Gore-Szenen und stylische Maskentricks zu bewundern. Anders als in diversen älteren Verfilmungen des Stoffes, ist ein permanenter Unterton grimmigen Humors allgegenwärtig. Man beachte nur die unterschwelligen, zuweilen makaberen Seitenhiebe auf den Traum ewigen Lebens, der einen sehr hohen Preis fordert. Doch leider gibt es auch weniger positives zu berichten. Denn während Robert Hossein in der Hauptrolle sehr überzeugend wirkt, kommen die restlichen Darsteller nicht über Mittelmass (wenn überhaupt) hinaus. Zudem nerven einige billig gemachte Computereffekte gegen Schluss, was darauf schliessen lässt, dass kein allzu grosses Budget zur Verfügung stand. Trotzdem ein netter Film, der eine Bereicherung des Genres darstellt.

Score: 7
Härte: 5

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