„Steel Frontier“ ist gut gemachte B-Action nach bekannten Vorbildern, die zu den besten Filmen aus dem Hause PM gehört.
Beim Anfang könnte es sich glatt um einen klassischen Western handeln: Yuma (Joe Lara), ein Einzelgänger in Cowboykluft, findet einen schrecklich zugerichteten Mann und will ihm mit Wasser helfen – doch der derjenige bitte nur um den Gnadenschuss, welchen Yuma ihm gewährt. Die raue Wüstenatmosphäre und die ungewohnt aufwendig aussehenden Locations überraschen den PM-erfahrenen Seher.
Doch dann merkt man nix mit Western, sondern Endzeit-Sci-Fi ist angesagt: Die Erde ist nach dem großen Bombeabwurf verwüstet, die Menschen sind von der Technologie und Lebensweise auf dem üblichen „Mad Max“-Niveau. General J.W. Quantrell (Brion James) und seine Armee ziehen durch die Lande, um wehrlose Dörfer zu unterjochen. Kennt man auch alles irgendwoher, aber die Erstürmung eines Dorfes bringt den üblichen Actionappetizer und der ist ansehnlich geraten.
Bei dem erstürmen Dorf handelt es sich um einen riesigen Komplex, in dem aus alten Reifen neue Energie gewonnen wird. Doch es fehlen Leute, um die Energiegewinnung zu beschleunigen. Quantrell befiehlt, alle verfügbaren Menschen einzufangen – darunter auch Yuma. Doch dieser beginnt auf seine Weise mit der Bekämpfung der Banditen…
Beginnen wir mit der schwächsten Seite des Films, wie häufig bei PM die Story. Auch hier hält das Drehbuch die Handlung simpel, um auch ja niemanden zu überfordern. Yuma intrigiert gegen die Banditen, schließt sich ihnen scheinbar an und dezimiert sie nach und nach – immerhin nach bekannten Westernmotiven der Marke „Für eine handvoll Dollar“, was das Ganze zwar nicht komplexer oder innovativer macht, aber immerhin schmissig geklaut ist. Zudem wird die Geschichte flott erzählt, sodass ein solides Maß an Spannung aufkommt, auch wenn man am Ausgang der Handlung nie ein Zweifel besteht.
Doch dafür schlägt der Film nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch nach bekannten Vorbildern und das ist positiv zu vermerken. Die Schauplätze kommen schön staubig irgendwo zwischen Italowestern und „Mad Max“ rüber, wodurch „Steel Frontier“ eine stimmige Atmosphäre erzeugt, die fast an die zitierten Vorbilder herankommt. So dürfen auch klassische Motive des Westerns wie die Saloon-Schießerei oder das Pokerspiel nicht fehlen. Derartige Anspielungen gibt es noch ein paar mehr: So hat Yumas Motorrad eine Gattling hinten eingebaut – analog zu dem Maschinengewehr im Sarg, den Djangos Pferd zieht, oder der Gattling auf dem Planwagen in „Für eine handvoll Dollar“.
Die Action kann sich sehen lassen, auch wenn der Mittelteil etwas mehr davon bieten könnte. Doch dafür wird dem Zuschauer eine ordentliche Mischung geboten, bei der vor allem Schießereien überwiegen. Diese sind ziemlich gut inszeniert, halbwegs aufwendig choreographiert und teilweise nach Westernmotiven gestaltet (z.B. als Duell). Ansonsten gibt es noch ein einige sehr aufwendige Explosionen und ein paar temporeiche Autojagden, die sogar das Niveau des großen Vorbilds „Mad Max 2 – The Road Warrior“ erreichen. Zwischendurch wird auch etwas geprügelt, aber die Fights sind nicht allzu spektakulär. Allerdings sollte man sich nach der ungekürzten Fassung des Films umsehen.
Joe Lara ist zwar kein Clint Eastwood, kopiert dessen Paraderolle aber für einen B-Film recht überzeugend. Brion James ist als Fiesling vom Dienst gewohnt ordentlich und Bo Svenson als müder Kampfkumpan des Bösewichts kann seiner Rolle für B-Verhältnisse sogar Tiefe verleihen. Die Nebendarsteller sind ebenfalls ziemlich gut (für einen PM-Film).
„Steel Frontier“ bietet zwar keine besonderes originelle Story, aber dank fetziger Action und stimmiger Westernatmosphäre bleibt einer der besten PM-Filme.