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Neuverfilmung des Marvel – Comics ohne Anleihen beim 89er PUNISHER, wirkt eher wie die Vorgeschichte dazu, man erfährt diesmal nämlich, wie Frank Castle eigentlich zum Rächer wurde. Die Besetzung von Tom Jane passt dabei vorzüglich: durchtrainiert genug, um ihm die Actioneinlagen abzunehmen, aber nicht so ein Muskelprotz, ausserdem funktionieren die wenigen dramatischen Einlagen dadurch besser, Castle ist eben noch ein Mensch – auch wenn er das lange Zeit verneint, was übrigens leicht spröde rüberkommt.
Die Geschichte ist dabei natürlich so wenig wie nötig innovativ, was sich auch leicht in der Spannungskurve bemerkbar macht, im Mittelteil gibt es immer wieder einige Hänger, die dann aber mit wohldosierten Actionschüben überspielt werden sollen.
Was am negativsten auffiel – neben der Tatsache, dass der Punisher praktisch ein öffentlicher Mensch war, wahrscheinlich steht er sogar im Telefonbuch, so wie jeder seine Adresse wusste; die befürchtete Szene, dass jemand an seine Tür klopft und um Hilfe bittet, kam sogar vor - , waren die beiden Goofs in der Nebenwohnung, die natürlich vorkommen mussten, wobei besonders John Pinette als Bumpo [ den gleichen Mist hat er bei SIMON SEZ verzapft ] doch bitte aus dem Film herausgeschnitten werden soll, weiss nicht, was sich die beiden Autoren dabei gedacht haben. Ebenso unsinnig – wohl nur als Folterfüller dienend und um uns zu zeigen, was Quentin Glass [ Will Patton als Travolta’s rechte Hand ] doch für ein schlechter Mensch ist – war die Szene, als dieser sich den 2ten Nachbarn vornimmt, einen schwächlichen Piercingfetischisten. Ich an deren Stelle wär vielleicht mal aus Castle’s Wohnung verschwunden wenn die bösen Buben ankommen, aber nein.
Und Rebecca Romijn – Stamos war als gute Fee von nebenan dem eigentlichen Vorgang auch nicht gerade dienlich.
Die Actionszenen rummsten ordentlich, besonders der explosive Showdown, boten dabei auch einige – teilweise verblüffende – Härten und waren schön „altmodisch“ und trotzdem rasant gestrickt; einzig allein das cowboymässige Duell in der Eingangshalle war doch etwas lächerlich, ebenso wie der Killer mit dem Gitarrenkoffer, wobei man inständig hoffte, dass er keine Knarre da raus holt. Allerdings waren sie in der Gesamtzahl nicht besonders zahlreich, Der Punisher bestraft erst am Ende [ dass dann zwar knackig, aber zu kurz ausfällt ], vorher wird er entweder gejagt oder bereitet ein länger dauerndes Intrigenspiel in der Saint – „Familie“ [ Travolta, Patton, Harring ] vor. Lundgren machte da keine grosse Worte oder Umwege, um zur Sache zu kommen, hier war alles zu sehr un-wild und mainstreamig und langgezogen.

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