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Frank Castle ist ein hochrangiger Beamter der Polizei, was auch an seinen herausragenden Undercover-Einsätzen liegt. Doch bei seinem letzten Undercover-Einsatz gibt es einen Toten, und zwar den Sohn vom Gangsterboss Howard Saint, und das findet der ganz und gar nicht gut. Gut fand auch Frank die Leiche nicht, doch für ihn und seine Familie soll nun ein neues Leben beginnen, ohne Angst und ohne immer wieder umzuziehen. Er fährt nach Costa Rica zu einem Familientreffen. In der Zwischenzeit, lässt Howard viel Geld springen, um so viel wie möglich über den Undercover Agenten herauszufinden, und tatsächlich bekommt er alle Informationen. Und da sich Howards Frau den Tod aller Familienangehörigen wünscht, schickt Howard seine besten Männer los.

Comic Verfilmung die zweite. das Original mit Dolph Lundgren 15 Jahre zuvor war im Grunde schon recht gelungen, aber im Zuge der Ideenarmut und des Remakewahns zur Jahrtausendwende gibt es auch von dieser Marvelfigur eine Neuauflage. Inhaltlich sind beide Filme weitgehend identisch, Familie ermordet, schwört Rache und Blutwurst und greift zur guten alten Selbstjustiz da die Cops keine Eier haben oder geschmiert sind (hier fehlt mir bei der 2004 Ausgabe diesbezüglich stark ein Epilog, zumal Castle vorher schon Andeutungen machte). Im Grunde ähnlich wie bei Batman nur ohne Kostüm.
Hier hab ich allerdings schon recht früh aufgehört auf große Höhepunkte zu hoffen. Wenn mir das nächste mal ein Regisseur einen Goof mit treuherzigem Augenaufschlag ein "Daddy, warum ziehen wir so oft um?" entgegenrotzen läßt, krieg ich noch die Krise. Außerdem wird der gute Frank (der hier aber auch schonmal Francis genannt wird??) kurze Zeit später von einem halben Dutzend Kugeln, auch aus nächster Nähe in die Brust, zersiebt, von einer dicken Explosion zwei Meter entfernt davongeschleudert und schafft es trotzdem relativ locker an den Strand zu krauchen. Ja, da lacht der Unfallarzt und der Sanitäter wundert sich.
Überzeugen kann der Punisher aber in Sachen Action, auch wenn diese etwas dünn gestreut ist und zumindest in der gekürzten Version auch nicht wirklich brutal ausfällt. Die Actioneinlagen gibt es anfangs mit der Familienexekution am Strand und natürlich zum Finale, als Saints Organisation zerlegt wird. Dazwischen darf aber auch mal in den Leerlauf geschaltet werden und da sieht es leider schwach aus. Außer dem zugegeben recht lustigen Kampf gegen Ex-Wrestler Kevin Nash zu klassischer Musik La Donna e Mobile gibt es leider nur den überflüssigen Nebenplot mit der doofen Nachbarschaft, den man getrost mit Schmackes in die Tonne treten kann.
Wahrscheinlich ist es beginnender Altersstarrsinn, aber früher war doch wirklich vieles besser. Mir ist jedenfalls ein in der Kanalisation hausender Lundgren lieber, als ein doch eher glattgebügelter Thomas Jane (den ich sonst sehr mag und er hier auch beeindruckende Muskelmasse antrainiert hat). Anschauen aber kann man beide.
6/10

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