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Howard Saint wäscht Geld für die Drogenmafia, unterhält sich nebst Leibwächtern auch eine Ehefrau und zwei Söhne. Ein Mann der Prinzipien ist er, durch und durch. So ist er wenig zimperlich als ein FBI Agent Namens Frank Castle im Einsatz seinen Sohn tötet. Kurzerhand gibt er den Auftrag Castle umzulegen. Sein geliebtes Frauchen fügt allerdings ihren sehnlichsten Wunsch hinzu: auch dessen Familie soll sterben, Rache muß schließlich sein.

Die Bande indes erfüllt nur des Frauchens Wunsch: Castles Familie ist bald erledigt, der Protagonist hingegen überlebt - und schwört nun seinerseits Rache. Ein Feldzug gegen Saint und seine Familie, aber auch gegen sein gesamtes Imperium beginnt. Getreu dem Motto "einer gegen alle" will Castle auch ohne FBI-Unterstützung nun Blut sehen und rüstet zum Showdown, Gesetze zählen für ihn nun nicht mehr.

Altes Motiv, zahlreiche Klischees - und vor zwanzig Jahren bereits mit Dolph Lundgren verfilmt. Und wie das nunmal so ist mit den lieben Remakes, die Folgeversion ist bei weitem nicht so knackig. Auch hier sieht man deutlich wieder eine hollywood-gerechte Aufarbeitung. Viel "crash boom bang", Muskeln, böse Blicke, coole Sprüche - und ein lahmer John Travolta der (für den Unbedarften) erstaunlicherweise nicht Castle spielt sondern Saint - und auf voller Linie enttäuscht. "The Punisher" ist meines Erachtens der schwächste Travolta-Film überhaupt!

Aber nicht nur Travolta wirkt müde und abgespannt. Entschuldigung, aber Thomas Jane als Castle ist ja einfach nur noch eine Fehlbesetzung. Was soll das? Der Mann soll Baby's wickeln oder in stumpfen Teenager-Komödien mitspielen, aber doch bitte nicht in einem Actionthriller. Weiter geht's mit Will Patton, ein sehr superber Nebendarsteller, bekannt und beliebt aus Numb3rs und "Nur noch 60 Sekunden". Doch hier mimt er einfach nur den Statisten, seine Rolle füllt er leider nicht aus. Weiter mit den weiblichen Wesen: Rebecca Romijn ist Joan, die neue Nachbarin von Castle, Verehrerin und Unterstützerin zugleich. Die Rolle ist Quatsch und dient allenfalls der Blondinenquote, aber Hut ab, Romjin holt aus der dünnen Chose was raus. Schwächer hingegen Laura Harrings al Mrs. Livia Saint - außer naturgemäß eine gute Figur machen kann Harrings leider nicht viel.

Zusammenfassend gesagt: ein dünnes Skript mit Plattitüden, leidliche Action die außer vorhersehbar auch keine sonderlichen Überraschungen beinhaltet, in Summe unterdurchschnittlich agierende Darsteller die wohl gerade auf den nächsten Gehaltsscheck angewiesen waren und daher die Rollen angenommen haben.

Schwach angefangen, stark nachgelassen, dabei jegliche Höhepunkte vermeidend mit einem schwachen Ende. Muß man sich nicht antun.

(3/10)

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