Review

Es gibt geniale Marvel-Comic-Verfilmungen wie „Spider-Man“, gute wie „Blade“ und „X-Men“ und eher mäßige wie „Daredevil“ und leider auch „The Punisher“.
Die Story um einen Undercover-Polizisten, dessen Familie niedergemetzelt wird und sich dafür rächen will ist ungleich zu den anderen Comic-Verfilmungen äußerst simpel gestrickt. Die Inszenierung von Robert Hensleigh wirkt auch irgendwie kraftlos und es gibt eher wenige (dafür um so brutalere) Actionszenen zu sehen. Der Film bedient sich weiterhin so ziemlich jedem Klischee eines gebrochenen Helden, dass es gibt (z.B. der Griff zur Flasche, Isolation usw.) und wirkt unausgegoren.
Thomas Jane verleiht seiner Figur kaum Tiefe, ist aber bei den Actionszenen –bei denen (mangels Budget?) auf Digi-Effects verzichtet wurde- voll und kompromisslos da. John Travolta hatte sichtlich Spaß den Bad-Guy zu spielen, wirkt aber immer etwas harmlos.
„The Punisher“ ist somit die schlechteste, aber –neben „Blade“- auch die brutalste Marvel-Verfilmung. So ist das Ende –dass hier natürlich nicht verraten wird- eben so kompromisslos in seiner Härte wie die anderen Tötungsszenen auch.
Gelegentliche Anflüge von Ironie wirken bemüht (z.B. die Prügelszene mit dem Russen) und passen nicht wirklich zum Grundton des Films.
Alles in allem bleibt ein immer noch überdurchschnittlicher Rache-Thriller, allerdings mit deutlichen Schwächen im Drehbuch und eindimensionalen Figuren.
Knappe 7 von 10 Punkten.

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