Um eines vorweg zu nehmen: Der inzwischen 15 Jahre alte "Bestrafer" mit Dolph Lundgren ist definitiv einer der Kracher des US-Action-Brutalo-Kinos der späten Achtziger, neben "Die Hard", "Predator" oder "Commando", und es war mir von vornherein klar, dass diese Neuauflage hier wohl keine Innovationen für den geneigten Genrefreund bereithalten würde, obwohl der allgemeine Blutgehalt in solchen Filmen wieder am Steigen ist. Aber egal...
...rein mit der DVD und mal gucken, wie man heutzutage solch`einen rohen, nihilistischen Comic umsetzt; John Travolta als Bösewicht ist ja eigentlich nie eine schlechte Entscheidung...möchte man meinen.
Doch das schonmal vorweg, für den guten Travolta hätte man auch jeden x-beliebigen, in seinem Rollentypus ähnlich veranlagten Schauspieler casten können, was allerdings nicht an Travolta liegt, da ihm einfach nicht genug Freiraum (=Spielzeit) gelassen wird, um wirklich was aus seiner Rolle rauszuholen.
Doch das sollte sich als das geringste Problem herausstellen, denn Johnnieboy ist trotzdem noch das Beste am ganzen Film (, neben ein paar dummen, deplazierten Sprüchen, die unfreiwillig komisch wirken= aber ein Pluspunkt/ einer der wenigen).
Erstmal Tom Jane.
Mal echt, Leute, was hat dieser Hugh Jackman-Doppelgänger in so einem Film verloren (& er scheint wirklich verloren, so ohne ansprechendem Drehbuch & popcorn-mäßiger Inszenierung).
Nicht das ich jetzt irgendetwas weltbewegendes erwartet hätte, aber die Figur des Frank Castle ist wirklich sehr unzureichend umgesetzt worden. Er gehört hier zu den sozial Schwachen ("Mieter-Familie") und ist mit seinem Auftauchen nicht besonders plietsch (die Gangster noch weniger, als alles aus dem Ruder läuft; denkt keiner, noch nicht J.T. daran, dass er hinter allem steckt, weil er sich rächen will?!?). Diese "I`m alive"-Scheiße finde ich echt zum Kotzen. Wo ist der gott-geschickte "Bestrafer" geblieben (gut, am Ende...)?
Und J.T. ringt mit Atemnot, er hat keinen Platz, um Akzente zu setzen (leider).
Gut, der Film ist brutal, aber das ist ja bekanntlich nicht alles, oder?
Aber der Inhalt, die Logik, von Dramaturgie ganz zu schweigen.