Der neue "Punisher" präsentiert sich als solide Verfilmung des gleichnamigen Marvel-Comics, die in den Kinos ruhig etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Tom Jane paßt perfekt in die Rolle des Titelhelden Frank Castle und mit John Travolta als Howard Saint steht ihm auch ein souveräner Gegenspieler gegenüber ( obwohl dieser eigentlich nur seine Rolle aus "Password: Swordfish" wiederholt).
Der Film selbst ähnelt sehr dem Stil der typischen Actionfilme der 80er Jahre, d. h. es herrscht hier kein solcher Effekt-Overkill wie in den üblichen Comicverfimungen, sondern es wird mehr bodenständige Action geboten. Alles andere wäre auch unglaubwürdig gewesen, da Castle bekanntermaßen kein mit übermenschlichen Kräften ausgestatteter Superheld sondern auch nur ein normaler Sterblicher ist. Allerdings vermisse ich die Härte der Comics im Film. Wird dort nämlich jeder gnadenlos weggeballert der sich ihm in den Weg stellt, geht er im Film doch relativ strategisch vor. Er beraubt Saint seines Geldes und spielt ihn und seine Vertrauten gegeneinander aus anstelle sofort kurzen Prozess mit ihnen zu machen. Erst am Schluss dreht er dann doch noch richtig auf und man erlebt den Punisher wie man ihn aus den Comics kennt.
"The Punisher" ist ein geradliniger Actionfilm in der Tradition der 80er, der trotz der fehlenden Härte der Comics gut zu unterhalten weiß. Hoffen wir, dass das Sequel, das mittlerweile beschlossene Sache ist, die kleinen Schönheitsfehler des ersten Teils ausbügeln kann.