Als die allein aufgewachsene Nancy [ Charlene Choi ] ein Brief ihres vor Jahren verschwundenen Vaters erhält, der sie unbedingt sehen will, macht sie sich auf den Weg. Doch als sie irgendwo in der ländlichen Einöde ankommt, ist er bereits an einem Herzinfarkt gestorben; sie trifft allerdings eine Menge ihrer bis dahin unbekannten Geschwister vor: Linda [ Gillian Chung ], Ben [ Steven Cheung ], Nick [ Raymond Wong ], Andy [ Zhou Bo ], Deon [ Sun XizoYan ] und den ihr bereits familliären Jerry [ Kenny Kwan ]. Einer konnte nicht erreicht werden; insgesamt hatte ihr Vater acht Kinder aus sechs Ehen. Das stattliche Erbe von knapp 175 Millionen HK$ muss also aufgeteilt werden; zur Erfüllung gibt Anwalt Mr Cheung [ Alex Fong ] die Regeln vor und kontrolliert: Die Kinder sollen sieben Woche lang pünktlich um Mitternacht Weihrauch anzünden, was auch einen dementsprechenden Aufenthalt am weitabgelegenen und ansonsten menschenleeren Ort verlangt. Doch bereits nach einer Woche ist der Erste von Ihnen tot...
Die Prämisse des Möchtegern – Horrorfilms ist gar nicht mal so übel, aber was daraus gemacht wird, ist derart unaufgeregt, dass man das Genre schon gar nicht mehr anwenden kann. Von der Ausgangsidee und lustigerweise auch der Umsetzung samt Endergebnis erinnert der filmische Auftritt oft an Herman Yaus Dating Death [ 2004 ]; was eigentlich nur aufzeigt, dass zumindest gemeinhin die HK Chinesen keinen Horror drehen können. Jahrelange CAT 3 Filme mit dem gleichen Aufbau sowie die später marktbeherrschende Troublesome Night Reihe schien jedwege Kreativität in der Richtung weggeputzt zu haben; so dass man sich jetzt mit bescheidenen Mitteln mehr in Richtung Teeniegrusel orientierte.
Death Curse ist auch ansprechend besetzt; wobei der Cast auch den Vorteil hat, dass zumindest einige populäre Darsteller dabei sind, die sich bereits einen Namen gemacht haben und nicht – wie bei Dating Death - alle gleich aussehen. Die schauspielerischen Leistungen selber spotten dann allerdings wieder jeder Beschreibung; aber bei dem gegebenen Sujet und der leblosen Regie von Cheang Pou Soi hatten wahrscheinlich selbst gestandene Akteure wie Alex Fong und Raymond Wong keine wirkliche Lust. Beide spielen auch schlimmste Klischees; der eine passt vielleicht noch als gleich die Führung an sich reissender Anwalt, aber der andere als Triade mit nur grosser Klappe wirkt schon wieder sehr aufgesetzt. Auch die restlichen Rollen sind mehr oder weniger grob gestrickt oder total uninteressant; am besten beides zugleich.
Als Fixierung wurde dabei Nancy gewählt, die auch noch am unsympathischten wirkt; Twins – Mädel Charlene Choi kann selbst durch ihr knuffiges Aussehen auch nichts mehr daran ändern, dass man ihrer Figur fast von Anfang an feindlich gesonnen ist. Dazu hat man auch allen Grund; was sich die Autoren bei der Identifikation gedacht haben mögen, ist schleierhaft. Ihre Nancy nutzt den in sie verliebten Keith Li [ Lawrence Chou ] besonders in Geldangelegenheiten gnadenlos aus, ohne sich dafür in irgendeiner Art erkenntlich zu zeigen. Im Gegenzug macht sie ihn ständig nieder, wofür er zwar auch einige Anlässe liefert, aber auch seine Gründe hat: Er misstraut ihr nämlich; hängt sie doch noch an einer Kurzzeitaffäre, die sich später als ihr Bruder Jerry entpuppt.
Dieser vollzogene Inzest ist dann auch noch der einzige Punkt, der etwas Würze ins Geschehen bringt, wird allerdings nach der Aufdeckung nicht weiter erwähnt und stellt anscheinend kein Problem irgendeiner Art dar.
Auch ansonsten nutzen die drei ! Scriptwriter keine Möglichkeit, auch nur etwas Pepp in die Angelegenheit zu bringen, weder grossartige Reibungen und damit personelle Spannung noch eine wirkliche Nutzung des Horrormotivs. Da knarren mal die Türen und öffnen sich von allein. Einige bekommen auch Halluzinationen, die sie nicht vertragen; aber das wars auch schon. Kein Gore, sowieso kaum Gewalt und die wenigen Schockeffekte verdienen den Namen gar nicht. Die paar lausigen CGI Tricks stören dann auch nicht mehr, wenn die traditionellen Bilder des Spukhausthemas durch das minderjährige Rollenspiel längst jede Wirkung verloren haben.
Ob man einen furchterregenden Film überhaupt schaffen wollte ist angesichts einiger komödiantischen Situationen sowieso fraglich; vielleicht wollte man die Klientel auch nicht vergraulen und hat deswegen immer einige Scherzchen miteingebracht. Der witzigste davon – die sich nicht leiden könnende Familie muss sich als Ritual auch 1x am Tag umarmen – läuft sich auch nach einer Weile tot. Und für charmanten Trash reicht es damit noch lange nicht.
Das Blockbuster-Konzept der produzierenden Emperor Entertainment Group ging trotzdem auf; trotz höchst mittelmässigen technischem Know-How und Budget gelang beim Einspiel die Überschreitung der magischen 10 Millionen HK$ Grenze, was angesichts der möglichen Folgen für den wahren Horrorfan noch am meisten Schrecken verbreitet.