Der italienische B- bis C-Filmer Romano Scavolini landete wie andere Schundregisseure in den 80ern auch einen fiesen Horror/Splatter-Beitrag, der einem die Schuhe auszuziehen vermag. Kranker "Maniac on the loose"-Stoff vom feinsten, fast schon auf "Maniac"-Niveau.
Mittlerweile konnte ich mir auch endlich die deutsche Fassung ansehen, so dass sich mir die Geschichte um George Tatum, der eine Art Versuchskaninchen für die medikamentöse Behanldung von paranoid Schizophrenen abgibt und im Zuge dessen auf freien Fuß gesetzt wird, nun noch mehr erschließt. Meines Erachtens spielt Baird Stafford seine Rolle als irrer Killer ganz hervorragend und angenehm ambivalent, wenn er immer wieder von schlimmen Traumfragmenten geplagt schweißgebadet erwacht oder sich während eines Anfalls mit Schaum vorm Mund auf dem Fußboden windet. Hier wird auch dem letzten klar: Der Kerl ist ernsthaft krank und kein kalt berechnender Mörder, weshalb das Empfinden des aufmerksamen Zuschauers für ihn nicht nur feindseliger Natur sein muss, sondern durchaus auch in Mitleid umschlagen kann. Der große Showdown wurde dann zwar überaus deutlich von Carpenters "Halloween" inspiriert, offenbart aber auch eine Aufklärung, weshalb er sich ausgerechnet zu jener Familie instinktiv hingezogen fühlt und setzt eine beängstigende Schlusspointe. Die aus heutiger Sicht relativ sparsam eingesetzten bzw. sich wiederholenden Splattersequenzen wurden wirkungsvoll und von Tom Savini großartig umgesetzt, wie bereits erwähnt stimmen Story und schauspielerische Leistungen und auch ansonsten fällt mir nichts ein, was mir übel aufgestoßen hätte. Für die größten Irritationen dürfte sorgen, dass Tatum anscheinend einfach nicht totzukriegen ist, was aus meiner Sicht aber in erster Linie den Wahnsinn dieses Mannes unterstreicht. Ebenso übrigens wie der gelungene Score.
Fazit: Trifft genau meinen Nerv.