Unterdurchschnittlicher bis mittelmäßiger Slashereinheitsbrei nach alt bekanntem Strickmuster: Sexuell frustrierter Psychopath meuchelt am Ort seiner blutigen Kindheit erneut wahllos Menschen nieder. "Nightmare" fällt dabei in erster Linie durch zahlreiche zum Einschlafen verleitende Längen und eine wenig professionelle Inszenierung auf, die selten bis nie Gespür für Atmosphäre und furchteinflössende Bilder beweist. Die durchgehende Semiprofessionalität des gut 90minütigen Treibens versprüht aber auf der Gegenseite auch einen gewissen dreckigen Trash-Charme. Die unter Filmfreunden so geliebten 80er dürfen sich hier mal wieder von ihrer billigsten und schmierigen Seite zeigen, der die Beschlagnahmung des Streifens in gewisser Weise die Krone aufsetzt.
In zweiter Linie werden dem geneigten Slasherfan schließlich einige wirklich blutige FX geboten, die allerdings mehr als nur selbstzweckhaft wirken. Zwar wiederholen sich einige der Effekte per Rückblende und auch in der Summe ists nicht allzuviel Gekröse, dennoch lässt sich die Beschlagnahmung und der damit zusammenhängende Kultstatus von "Nightmare" irgendwie nachvollziehen. Damals war das sicher starker Tobak!
Leider können die paar gelungenen Goreszenen nicht die fehlende Spannung und den meistens wenig unheimlichen Psychopathen vergessen machen, so daß jeder, der nicht bloss auf berüchtigte Goreszenen der (deutschen Zensur-)Filmgeschichte aus ist, diesen Film mit Sicherheit kein zweites Mal ansehen wird. Dazu ist er schlicht zu spannungsarm und eine brauchbare Slasheratmosphäre kommt höchstens im Finale auf, wenn der, nun a la Michael Myers plötzlich maskierte, Psychopath den allein zuhause gebliebenen Kindern Angst einjagen darf.
Sicherlich sind auch gerade die etwas amateurhaften Darsteller nicht jedermans Sache, womit ich von "Nightmare" summa summarum eher abraten will, jetzt da die große Zeit der "Video-Nasties" eh vorbei ist. Kein Film, den man als Genreliebhaber zwingend gesehen haben müsste.
Fällt in etwa in die Gleiche Sparte wie "Pieces"...