Was machen Pornoregisseure, wenn sie endlich mal einen echten Spielfilm drehen wollen? Meist ultraharte Splatterfilme ohne Hintersinn. So ähnlich ist es auch mit Romano Scavolini, der aber immerhin zu wissen scheint, was er da mit Kamera, Darstellern und Kunstblut anstellt.
"Nightmare" stellt uns einen derart üblen Psychopathen vor, dass auch er gut (wäre er in Serie gegangen) neben Pinehead, Letherface, Freddy und Co. stehen könnte: George Tatum. Seit Jahren leidet Tatum an grausamen, alptraumhaften Visionen. Nach dem er in einer Klinik resozialisiert wurde, irrt er durch die Welt und beginnt die Familie seiner Ex-Frau zu terrorisieren. Dabei geht er eine Verbindung zu seinen ebenfalls gestörten Sohn C.J. ein.
In ultrabrutalen, unheilvollen, Bildern erzählt Scavolini eine manische Story, die durch heftigste Gewaltszenen sehr schockt und mal wieder eine Diskussion über das zeigbare Grauen auslöste. Die Goreszenen wurden unter anderen auch von Special Effects-Guru Tom Savini kreiert.
Doch die enorm düstere Atmosphäre und die krassen Bilder lassen eine schmuddelige Stimmung entstehen. Hauptdarsteller Baird Stafford gibt sich alle Mühe dem abgefahrenen Psychopathen Farbe zu verleihen, und am Ende entfesselt Scavolini ein Gore-Feuerwerk und ein fast surrealer Showdown.
"Nightmare" ist nahe dran, ein ernstzunehmender, fast experimentell anmutender Horrorfilm zu sein. Leider schrecken die harten Szenen etwas arg ab. Aber Scavolini zeigt ein Potential, das er bis heute leider nie entfalten konnte.