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Seit der Tötung einer ganzen Familie lebt George Tatum (Baird Stafford) in einer Nervenheilanstalt; seit einiger Zeit wird er von Dr. Paul Williamson (William Milling) behandelt. Die Diagnose lautet : akute Schizophrenie. Da George von massiven Angstträumen geplagt wird, werden ihm starke Drogen verabreicht. Nach einer gewissen Behandlungszeit sprechen die Drogen so gut an, dass er als geheilt gilt. Somit wird er zum Zwecke der Resozialisierung in die Freiheit entlassen. Doch schon bald verschwindet George spurlos und tötet mehrere Menschen. Vorallem die alleinerziehende Mutter Susan Temper (Sharon Smith) mit ihren drei Kindern C.J. (C.J. Cooke), Tammy (Tammy Patterson) und Kim (Kim Patterson) scheint es George angetan zu haben : er wird immer öfter in der Nähe von Susan's Haus gesehen und sucht auch telefonischen Kontakt zu der Familie. Aber weshalb ?

Neben "Muttertag", "Tanz der Teufel" und "Maniac" ist "Nightmare in a damage brain" der vierte Film, der noch vor der Verschärfung des § 131 im Jahre 1985 in Deutschland bundesweit beschlagnahmt wurde. Man muss eindeutig feststellen, dass "Nightmare in a damage brain" der mit Abstand schwächste Film dieses Quartetts ist, zumal die anderen drei Filme heutzutage als Klassiker gelten. Ausserdem kann man sagen : wie zumindest bei "Muttertag" und "Maniac" kann man die Beschlagnahmung des Filmes in gewisser Weise nachvollziehen.

Regisseur Romano Scavolini führt den Zuschauer ein in die kranke Welt des George Tatum, der dauern den gleichen Albtraum hat, nämlich wie ein kleiner Junge ein Pärchen beim Liebesspiel brutal mit einer Axt ermordet. Obwohl die vollständige Auflösung der Geschehnisse erst am Ende des Filmes vollzogen wird, ist dem Zuschauer schon relativ schnell klar, wer die Personen aus dem Traum sind. Aber nicht nur von seinen Träumen wird George gepeinigt, sondern er ist nach seiner Entlassung auch nicht in der Lage sein Leben in den Griff zu bekommen : er tötet scheinbar wahllos menschen, bricht in Tränen aus sobald er realisiert hat was er angerichtet hat, besucht Stripshows weil er nicht in der Lage ist mit der eigenen Sexualität klarzukommen. Scavolini stellt George als wandelnde Zeitbombe dar, die jeden Moment explodieren kann. Er bemüht sich den Film wie eine Charakterstudie aussehen zu lassen, aber die Darstellung von George's Leidensweg vermag den Zuschauer nicht wirklich zu packen. Das liegt in erster Linie daran, dass der Regisseur viel zu sehr das Tempo aus dem Film heraus nimmt und in seiner Darstellung zu klischeehaft vorgeht. Ausserdem weiss der Zuschauer schon nach kurzer Zeit, worauf das ganze hinausläuft. An der Wahl des Hauptdarstellers liegt es dagegen nicht, dass der Film nicht gänzlich überzeugen kann : Baird Stafford spielt den geisteskranken George mit viel Hingabe, übertreibt es nur manchmal mit dem Geschrei.

Die gezeigten Morde sind ziemlich blutig und hart inszeniert worden, an manchen stellen kann man fast schon von gewaltverherlichenden Tendenzen sprechen. In erster Linie sind hier die Morde ganz am Ende des Filmes zu nennen, ausserdem die Ermordung von Barbara (Kehlenschnitt mit mehrmaligem Erstechen) sowie die Ermordung des Kindermädchens Kathy (mit einer Spitzhacke).

Fazit : der Film versagt als Charakterstudie auf der ganzen Linie und ist nur ein typischer (und ziemlich langweiliger !) Exploitationfilm. Die Handlung plätschert so vor sich hin und wird unterbrochen von nicht sehr zahlreichen, aber überaus blutigen Splatter-Szenen.

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