Küste der Piraten (1960)

Luis Monterey ist Kapitän eines spanischen Kriegsschiffes und auf dem Weg von Hispaniola nach Spanien, doch leider wird das Schiff von Piraten überfallen und der Schatz, den Moneterey transportiert, geraubt. Dummerweise glaubt man ihm diese Geschichte nicht und wirft ihm vor, selbst den Schatz gestohlen zu haben und so verurteilt man ihn zu lebenslanger Zwangsarbeit. Auf dem Weg ins Arbeitslager zettelt er auf dem Galeerenschiff eine Meuterei an und flieht. Nun ist er selbst ein Pirat.

Bunte Kostüme, harte Männer, Schiffe auf hoher See und Old Shatterhand als Säbel schwingender Strahlemann, der munter mit einer Gouverneurstochter vor karibischer Kulisse turtelt, das muß doch die klassische Phase der europäischen Piratenfilme sein. Im Vergleich zum im selben Jahr gedrehten Robin Hood und die Piraten wurde hier allerdings noch ordentlich produziert. Die meisten Szenen wurden tatsächlich im Wasser und nicht schlecht getrickst im Studio hergestellt, stellenweise sind sogar einige echte Schiffe zu sehen, das wirkt schon alles sehr ambitioniert.
Von der Story wird bis auf dem Papagei auf der Schulter auch alles geboten, was man vom Genre so zu erwarten hat. Exotische Location von Totuga bis Santa Cruz, schurkige Glatzköpfe, einen verräterischen Gouverneur, die Liebesgeschichte darf nicht fehlen und den aufrechten Helden, der um seinen Namen reinzuwaschen sich zum Schein sogar den Freibeutern anschließt. Das ganze wird zwar etwas tranig präsentiert (so wie es halt üblich war damals), manches wirkt auch ordentlich angestaubt, aber so zum Sonntag Mittag alle Nase mal wieder gut konsumierbar.
Schade nur das man den groß thematisierten Krieg zwischen England und Spanien lediglich per Dialog mitverfolgen darf, oder die Einschläge der Kanonen schlecht umgesetzt wurden, aber da waren wohl nicht die notwendigen Lira vorhanden. So wirkt der große Angriff auf Santa Cruz doch eher wie eine gemütliche Ausfahrt am Wochende. Küste der Piraten ist etwas besserer Genredurchschnitt, aber von mir immer wieder gern mitgenommen und sei es nur um zu sehen wie Lex Barker immer wieder im Zweikampf heroisch sein Haupthaar zu ordnen (man achte nurauf den Fechtkampf mit dem Piratenboss) versucht.
6/10