Story:
Um das Geld für eine Europareise zusammen zu sparen, entscheidet sich die junge Jae-young (Seo Min-jung) für die Prostitution. Ihre Freundin Yeo-jin (Kwak Ji-min) hilft ihr dabi, indem sie die Treffen organisiert und vor Ort Schmiere steht.
Doch es kommt der Moment, als sie die Polizei zu spät sieht und Jae-young sich nicht anders zu helfen weiß, als aus dem Fenster des großen Hauses zu springen. Dabei erleidet sie jedoch eine tödliche Kopfverletzung.
Um Jae-youngs Ehre wiederherzustellen sucht Yeo-jin fortan Jae-youngs Kunden auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen ihr Geld zurück.
Als ihr Vater, ein Polizist, sie dann von einem Haus gegenüber, in dem ein Mord geschah, mit einem Mann im Bett sieht, traut er seinen Augen nicht. Doch es ist die schockierende Wahrheit, die er sieht. Er verfolgt seine Tochter bei den Treffen und rächt sich an den Männern. Aber wird er ihr verzeihen können?
Crew
Regie: Kim Ki-duk
Drehbuch: Kim Ki-duk
Kamera: Sun Sang-Jae
Schnitt: Kim Ki-duk
Musik: Park Ji
Ton: Song Ye-Jin, Park Sang-gyun, Kim Sung-Dal
Produzenten: Ba Jeong-ming, Kim Dong-ju
Cast
Young-Gi Lee Eol
Yeo-Jin Kwak Ji-min
Jae-Young Seo Min-jung
u.a.
Kritik:
Kim Ki-Duk spricht in seinem Film Samaria ein heikles Thema an. Tatsächlich enthält die Story auch ein wenig Wahrheit, denn in Korea gibt es schon ein paar, wenn auch nicht viele Schulmädchen, die sich prostituieren, um schnell an Geld zu kommen und sich teure Sachen wie Handys, Schmuck, Reisen etc. zu leisten.
Doch die Prostitution ist nicht das Hauptthema und die Absicht des Regisseurs im Film. Es geht nämlich allgemein um die Verzeihung. So kommt der Film auch ohne pornografische Darstellungen aus. Richtige Nacktszenen gibt es eigentlich nicht, was mich doch etwas überrascht hat, aber sogar im positiven Sinne. Der Film weiß auch so zu gefallen und hat dafür ein paar schockierende Szenen parat. Zudem unterstützen ein paar traurige Melodien die Atmosphäre (eine davon, Spoiler:
die der Vater für seine Tochter am Discman abspielt sollte den meisten bekannt sein).
Die Logik der Geschichte bzw. das Agieren der Figuren droht an 2,3 Stellen im Rausch der Bilder unterzugehen, doch wer sich auf einen Film, der ohne jede Menge Dialoge auskommt, dafür aber eine Masse an Gefühlen, Gesten und Symbolik bietet und auch Fragen hinterlässt, einlassen kann, sollte ihn anschauen. Die Jury der Berlinale zeichnete Samaria mit dem Silbernen Bären aus.
Film: 8/10