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Mit Fulci ist das so eine Sache. Der italienische Regisseur, der seine Wurzeln beim Werbefilm hatte, dürfte den meisten Kinogängern ein Begriff sein. Sein Name steht für den Inbegriff des harten Italo-Splatters, sein Stil soll unverkennbar sein. Ich für meinen Teil halte von dem guten Fulci nicht allzu viel. Im Gegenteil: Ich halte ihn für völlig überschätzt. So verhält es sich auch mit "EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL", sein berühmt-berüchtigster Film, dessen Titel den Jugendschützern noch heute die Ohren klingeln lässt. Nur hat der Streifen diesen Kultstatus zurecht verdient oder ist einzig und allein der Titel an der Bekanntheit Schuld?

Schauen wir uns mal den Film genauer an: Die erste Spaßbremse ist die absolut stümperhafte deutsche Synchro. Grausam schlecht. Wo auch immer die Sprecher aufgetrieben wurden, mit Schauspielerei hatten die sicher nix am Hut.

Na gut, dachte ich, schalte ich eben auf den englischen Ton (es lebe das Medium DVD!). Aber auch hier Fehlschlag. Genauso mies. Aber ich wollte mir den Film nicht verderben lassen (zu dem Zeitpunkt war ich Fulci gegenüber fast unvoreingenommen) und schaute frohgemut weiter.

Was mir aber nun in den nächsten 89 Minuten geboten wurde, war einfach nur zum Gähnen. Da reihte sich ein Regiefehler an den anderen, wiederholten sich immer wieder dieselben Gehirn-Rauszieh-Splattereffekte und enttäuschte das billig-doofe Ende (wenn Zombies, die durch eine einfache Stichwunde sterben, die Erde beherrschen wollen, können sie eigentlich gleich wieder gehen). Dazu kam noch eine absolut unlogische Story (warum hat sich der Pfarrer denn nun am Anfang aufgehängt?) und ein grausam schlechter Schnitt. Da reiht sich am Anfang eine Szene mit immer neuen Schauspielern und Orten an die Nächste, so dass man gar nicht mehr durchsieht und da bricht auch mal ein Musikstück in der Mitte ab.

Aber "das Beste" in diesem Kasperletheater ist die berüchtigte und sinnlose Bohrmaschine-durch-Kopf Szene: Ohne jeden Hintergrund oder Zusammenhang mit der Handlung wurde sie einfach in den Film eingeschoben. Was möchte uns der Regisseur damit sagen? Wohl gar nichts. Lassen Sie mal gut sein, Herr Fulci.

Fazit: zu langweilig um sich zu gruseln und zu blutarm für Splatterfreunde. Dieser Film ist nur für echte Hardcore-Fulci-Fans zu empfehlen.

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