"Guter" Profikiller Andy Lau trifft zufällig auf Anita Yuen, die in dem gleichen Gewerbe und bei der gleichen Organisation gerade notgedrungen ihre ersten Gehversuche macht. Sie verlieben sich ineinander und bekommen irgendwie sowohl die Polizei als auch die eigenen Leute auf den Hals gehetzt...
Oje. Schon wieder rausgeworfenes Geld. Zumindest war er verbilligt... "Taste of..." ist einer dieser Pseudo-Imitate von Woo's "Killer" (teilweise drängen sich Vergleiche geradezu auf). Als ob man davon noch nicht genug gesehen hätte, bekommt man auch noch einen 08/15-Bloodshed-Film angeboten. Und davon gibt es nun wirklich Hunderte. Dabei waren die Voraussetzungen gar nicht so schlecht: Mit Andy Lau hat man DEN "tragic hero" in der Hauptrolle. Und Anita Yuen ist eine der populärsten weiblichen Akteure der Neunziger Jahre. Dazu kommen noch die altbewährten Mark Cheng und Waise Lee, die sich in dem Genre ja bestens auskennen. Und als Zugabe in dem Casting gibt es u.a. noch Christine Ng, die ja auch nicht zun verachten ist. Und als Actiondirector fungiert kein geringerer als Stephen Tung Wai, dessen Arbeitsliste ohne Frage auch einige Perlen (Hitman, Downtown Torpedoes, Pom Pom & Hot Hot, A Better Tomorrow...) aufweist. Doch das nützte alles nichts. Die Schuld liegt wie meistens am Drehbuch. Das wirkt nämlich, als sei es aus lauter Einzelteilen mühsam zusammengeklebt. Die aufeinanderfolgenden Szenen haben einfach keinen Anschluß. Alles wirkt viel zu ruckartig und wackelig, und deswegen ergibt sich auch recht wenig Spannung. Außerdem hat man gleich fünf Hauptfiguren, die man miteinander in Verbindung bringen wollte, und dieses Vorhaben haben die Scriptwriter nicht sehr gut gelöst. Der Film springt einfach hin und her. Und logisch ist er auch seltenst. Zu den Akteuren: Andy Lau ist Andy Lau [das kann jeder halten, wie er will. Meine Meinung: Daumen schräg mit Tendenz nach unten]. Anita Yuen war schlecht, mein Gott. Krasse Fehlbesetzung. Waise Lee war Waise Lee. Christine Ng und besonders Mark Cheng haben mit großen Abstand die besten Leistungen geliefert... Von der Action war ich auch enttäuscht, gemessen an den Hoffnungen, die ich mir gemacht hatte. Es gibt zwar recht häufig sogenannte Actionszenen, aber die liefen meistens nur auf ein paar Schüßchen hinaus, wenn überhaupt. Und der Showdown am Strand war auch kein Zurückspielen wert, beileibe nicht. Was mir außer Ng's und Cheng's Schauspielleistung gefallen hat, war die stilisierte Kamera - und Schnittarbeit, die teilweise ein hervorrragendes Zusammenspiel mit der Musikuntermalung bot... Den Rest kann man doch eher getrost vergessen. Und geschnitten war die Fassung (Chinatown-Video) wohl auch noch. Zumindest hab ich nicht gesehen, was Mark Cheng mit dem Kind und dem Hund angestellt hat... Erstmal: