BINGE & PURGE beginnt recht interessant. Auf jeden Fall vollkommen anders, als ich erwartet hätte.
Leider folgen dann jedoch schon bald einmal die ersten langweiligen Szenen...
Die Filme von Brian Clement haben irgendwie ihren eigenen "Style“.
In MEAT MARKET gab es einige sehr interessante Charaktere und diverse einzigartige Einfälle zu sehen. Nicht nur in dieser Hinsicht hat mich BINGE & PURGE aber doch ziemlich enttäuscht.
Einige sehenswerte und/oder sehr blutige Gore-Effekte gibt es in BINGE & PURGE. Genrefans dürfte vor allem eine begeistern: Ein Zombie erbricht Schleim über den Kopf seines letzten Opfers. Dies führt dazu, dass sich nicht nur die gesamte Kopfhaut auflöst...
Man wird sofort an Melt-Movies wie BODY MELT, STREET TRASH oder THE INCREDIBLE MELTING MAN erinnert. Gut möglich, dass diese Szene eine (weitere) kleine Hommage von Clement an einen Kultklassiker aus Italien ist.
Einige der Goreszenen sind aber eine Enttäuschung. Wenn zum Beispiel bei einzelnen Kopfschüssen nur ein Blutspritzer an der Wand zu sehen ist – aber gar kein Einschussloch... Schwach.
Und auch die wenigen bewusst "schockierenden“ Szenen sind eher peinlich. Da wird zum Beispiel ein Penis abgeschnitten und rollt dann noch auf dem Badezimmerboden herum. Toll...
Vergleichbares hat man schon vor Jahren in verschiedensten Amateur-Exploitern wie SCHIZOPHRENIAC, STREET TRASH, THE BRIDE OF FRANK usw. gesehen.
Was Nudity und Sex anbelangt, hat sich Clement (erstaunlich) zurückgehalten. Nur einmal ist eine junge Frau zu sehen die duscht...
Kameraarbeit, Score, Schnitt usw. sind immerhin besser, als bei vielen vergleichbaren Genrevertretern. Einige technische Spielereien sind recht gut gelungen.
Mich hat BINGE & PURGE insgesamt doch recht enttäuscht. Und zwar längst nicht nur die Story.
Einige wenige coole/interessante Einfälle und einige sehenswerte Goreszenen machen halt natürlich noch längst keinen guten Film...
4,5 Punkte