Als einer der schwächeren Bestandteile der Gary Daniels („Fist of the North Star“, „Gedo“) Filmografie entpuppt sich leider der unspannende und schwach inszenierte „Spoiler“. Obwohl noch während der selben Zeit wie die wesentlich besseren „Recoil“ und „Cold Harvest“ entstanden, scheint Daniels hier mal völlig daneben gegriffen zu haben. Die noch durch die Opening Credits großspurig angekündigten Bryan Genesse („Human Timebomb“, „Cold Harvest“), Jeffrey Combs („Re-Animator“, „Fortress“) und Meg Foster („The Osterman Weekend“, „They live“) sind übrigens nur in Minirollen zu sehen – zwei davon sind bestenfalls als Cameos zu bewerten.
Der sich bei „Demolition Man“ bedienende Plot ist schnell erzählt. In der Zukunft werden Verbrecher auf Eis gelegt und nach Verbüßung ihrer Haftstrafe wieder aufgetaut. Der nur ein Jahr absitzende Roger Mason (Daniels) will jedoch unbedingt seine kleine Tochter sehen, bricht aus und wird nach einer kurzen Flucht wieder eingefroren – diesmal für 25 Jahre. So wiederholt sich die ganze Handlung dann auch mehrmals: Mason wird aufgetaut, flüchtet und wird wieder eingefroren. Dabei bleibt nicht nur die Logik (Warum lässt man ihn nach Verbüßung seiner Haftstrafe nicht gehen?), sondern auch die Unterhaltung auf der Strecke.
Action gibt es kaum. Das kurze Handgemenge mit Jäger Genesse zu Beginn ist furchtbar unspektakulär. Weil Daniels hier nun auch nur einen Durchschnittsbürger gibt, darf er auch kaum seine Gliedmaßen sprechen lassen – eigentlich der Grund warum man sich Filme mit ihm anschaut. Blödsinnige Logikfehler wie das Nichtaltern der restlichen Insassen nach zig Jahren und die unmögliche Beschaffung eines Hologrammprojektors, den Mason zur Flucht braucht, werden nicht weiter erklärt. Auch für B-Verhältnisse macht das Skript sich hier und da etwas zu einfach.
Unfreiwillig komisch wird es, wenn dem Häftling nach dem Auftauen erst mal die familiären Hiobsbotschaften vorgelesen werden und er sich selbst zum Krüppel macht, in dem er Adrenalinspritzen verweigert (Motiv?). Die verhindern nämlich das Zusammenwachsen von Gelenken (???). Ach ja, sein Hobby ist übrigens Stricken. (Na klingelt’s?)
Über Jahrzehnte hinweg werden die gleichen düsteren Gefängnissets benutzt, ohne sie auch nur mal ansatzweise zu verändern. Das Budget muss sichtlich knapp gewesen sein, denn für Action war, bis auf zwei kurze unspektakuläre Keilereien, kein Geld vorhanden. Während in, zugegeben gut gemachten, CGI-Sequenzen Raumschiffe durch eine an „Blade Runner“ erinnernde Welt düsen, sieht auch das Außenareal des Gefängnisses immer noch wie 1997 aus...
Die Flucht soll Mason dann nach unzähligen Versuchen zum Schluss unter Mithilfe einiger Insassen gelingen. Leider geschieht dies dann so völlig langweilig, wie der gesamte Film. Auch wenn man sich mit den langen Schatten, einem Korridor, der Menschen zu Eis gefrieren lässt, wenn man sich zu lange in ihm aufhält (Naja, ich würde einfach Lasersperren installieren..), ein nettes Gimmick einfallen ließ. Zurück in der Freiheit wird Mason nach einem kurzen Intermezzo schließlich mit seinen Nachfahren (die ihn natürlich sofort erkennen..) konfrontiert, was dann zu einem emotionellen Abschluss der Chose führt. Gute B-Science-Fiction sieht anders aus.
Fazit:
Langweiliger B-Science-Fiction-Film, in dem Unlogik und Langeweile dominieren. Die extrem schwache Inszenierung, die ewig gleichen, eintönigen Sets, eine sich immer wieder wiederholende Geschichte und die Abwesenheit von Action trüben das Filmvergnügen leider enorm. Da können auch ein paar ordentliche Effekte nichts mehr reißen. Allenfalls für Gary-Daniels-Kompletttisten zu empfehlen. Die Freigabe ab 18 ist by the way ein Witz.