Review

Inhalt:

Im alten China, im Jahre 528. Der buddhistische Priester Tamo (Chen Hsing), später bekannt als "Bodhidharma", der Begründer des Shaolin-KungFu, wandert von Indien aus nach China.
Um dort zunächst im Kloster der Shaolin jene Leibesübungen zu etablieren, und um dann die buddhistische Lehre zu verbreiten.

Doch er hat es schwer, China ist noch fast ausschließlich vom Taoismus geprägt.
Tamo wird bei König Liang vorstellig, und will dann nach Lung-City. 
Dort will er den Sohn eines Arztes (Cho Kin), den jungen Chi Yun (Man Kong Lung aka Wen Chiang-Long), als Schüler in die Technik der "Eighteen Hands of the Lohan" unterweisen.

Dessen Freundin, die schöne Yen Chi (Chia Ling aka Judy Lee), ist dagegen, dass Chi Yun ein Mönch wird.
Yen Chi ist bereits eine gute KungFu-Kämpferin, Chi Yun beherrscht nur 6 der 18 Lohan-Techniken.
Doch er will nicht der Schüler Tamo´s werden.

In Lung-City findet sich ein Tao-Priester (Chuen Yuen aka Chuan Yuan) ein. Es entbrennt ein Machtkampf zwischen diesem und Chi Yun´s Vater. Auf der einen Seite ein Priester, der die Bewohner dadurch beeindruckt, dass durch ein Ritual der lang ersehnte Regen endlich einsetzt, auf der anderen die Ärzteschaft, die auf Wissenschaft setzt.
Als Chi Yun´s Vater zu Tode kommt, die Schergen des Tao-Priesters die Brunnen verseuchen und sich immer brutaler aufführen, sucht Chi Yun die Auseinandersetzung mit den Tao-Leuten.

Doch sein KungFu ist nicht gut genug, und er unterliegt. Nur Tamo kann ihn davor bewahren, getötet zu werden.
Im Gebirge setzt nun ein umfassendes Training ein, Tamo lehrt Chi Yun die 18 Techniken der "Hands of Lohan".

Schließlich fordern Chi Yun und Yen Chi den Tao-Priester und dessen Schergen zum endgültigen Show-Down heraus. Hinsichtlich der wahren Identität des Tao-Führers, ergibt sich noch eine Überraschung.
Auf Tamo wartet indes ein anderer, sehr gefährlicher Gegner: Der Meister des Tao-Priesters, der skrupellose Tin Chu (Phillip Ko).

Es kommt zu blutigen Kämpfen auf Leben oder Tod.......


Fazit:

Im Jahre 1977 drehte Regisseur Lin Fu-Ti diesen leicht speziellen KungFu-Actioner, mit Chen Hsing in der Titel-Rolle. Obwohl ich mir etwas mehr von diesem Eastern versprach, der sich bei ranker.com hartnäckig in den Top-Ten der "40 besten MartialArts-Oldschool-Filme" hält, konnte mir dieser Streifen insgesamt noch recht gut gefallen.

In relativ nüchterner Atmosphäre, in kostengünstiger Kulisse, baut die Regie ziemlich subtil diese Storyline um den berühmten Mönch Tamo -der später als "Bodhidharma", der Begründer des Shaolin-KungFu, in die Geschichte eingehen sollte- auf. 
Es geht nicht direkt um sein Wirken hinsichtlich der Begründung des Shaolin-KungFu in jenem sagenumwobenen Kloster, sondern um eine eigentlich recht einfache Story, in der dieser Priester einen jungen Mann ausbildet, damit dieser sich rächen kann.

Also eher eine -wohl fiktive- Episode aus dem Leben des legendären "Bodhidharma". Subtil, gemächlich wird diese Geschichte anfangs erzählt, dem ruhigen, eigentlich pazifistischen Auftreten Tamos entsprechend, der KungFu eigentlich "nur" aus dem Zweck der Selbstverteidigung und körperlichen Ertüchtigung heraus entwickelte.
Doch stellt sich der Spannungsbogen ein, fließen die Stränge dieser Story schließlich zusammen, um in einen gedehnten, zweigeteilten Show-Down zu münden. 

Tamo trifft den Helden, der will nicht dessen Schüler werden, der Vater des Helden stirbt, Held wird Schüler, somit Ausbildung und Rache. 
Also letztendlich ein altbekanntes Strickmuster.., eine Episode, keine Biographie in epischer Breite, die sollte man nicht erwarten, gleichwohl Lin Fu-Ti durch ein verzögertes Tempo und spirituelle Ansätze seinem Eastern Subtilität und Spezifizierung einzuhauchen gedachte.

Am Ende bleibt dies etwas auf der Strecke, denn Lin setzt dann auf das, was der Fan solcher Streifen sehen will: KungFu-Action, blutige Gewalt. Das ist auch hier nicht anders.
Tamo, auch er muss sich verteidigen, denn das Böse, es ist nicht mit Spiritualität und guten Worten auf tugendhaftere Pfade zu führen.
"Shaolin Monk" bleibt da ein Eastern, ein KungFu-Actioner im Fahrwasser der Massenprodukte Hongkongs in jenen Jahren, wenn auch leicht spezieller als die meisten MartialArts-Filme jener Epoche.

Chen Hsing spielt hier die Hauptrolle, den legendären Priester der Shaolin, den Begründer der berühmtesten Kampf-Technik der Welt.
Er spielt in ruhigem Duktus, in sich ruhend fast. Doch auch resolut, strikt, als es gilt, sich gegen das Böse zu wehren. Chen Hsing spielt das überzeugend, und auch mit all seiner Routine aus zahllosen KungFu-Rollen.

Man Kong Lung (aka Wen Chiang-Long) ist sein Schüler, ein Held wider willen. Auch er agiert eher zurückhaltend, wird zur Gewalt und zur Reifung seines KungFu-Stils gezwungen. 
Auch Man Kong Lung spielt das angenehm, ist kein strahlender Supermann-Held, und ist ein KungFu-Fighter mit starker Technik.

Chia Ling (aka Judy Lee) ist mit ihrer weiblichen Rolle so drumrum gebaut. Sie ist attraktiv und fightet einen guten Stil, sie ist fighttechnisch nicht nur Staffage, doch bleibt ihre Figur eben eher so drumrum gebaut.
Chuen Yuen (aka Chuan Yuan) führt die Garde der Villains an, als Tao-Priester mit dunkler Absicht, und so im Privaten nicht unbedingt sich an die Tao-Regeln haltend.
Allesamt agieren die Villains natürlich immer böse und skrupellos. Phillip Ko kommt erst ganz zum Ende zum Einsatz, als "White hair"-Villain aus dem Bilderbuch, und als solcher nur zum Kämpfen da.

Die KungFu-Fights sind in sehr klassischen Techniken gehalten, die paar wenigen Tricksereien, weil Tamo auch über übersinnliche Kräfte verfügt, fallen zum Glück marginal aus. Klassisches KungFu, darum geht es, und die Fights werden im Verlaufe dieses Eastern natürlich stets intensiver, auch blutiger, das Finale ist gedehnt-zweiteilig, und  Höhepunkt dieses Films.

"Shaolin Monk" gefällt dem geneigten Eastern-Fan, bleibt trotz einer gewissen Subtilität und spirituellen Ansätzen ein Actioner im Unterhaltungs-Modus des Genres.
Sehr, sehr knappe 7/10 Punkte kann sich "Shaolin Monk" (aka "Killer Priest") da noch redlich erfighten...!

Details
Ähnliche Filme