Review
von Leimbacher-Mario
Flummis für Dummies
„Flubber“ sieht keine Schnitte gegen seinen Vorgänger bzw. das Original von vor 60 Jahren - doch hat er sich immerhin als nostalgisch aufgeladener Mad Scientist-Kinderspass gut halten? Naja, auch das nur sehr eingeschränkt... Schade. Den hatte ich damals im Kino gesehen und besser in Erinnerung. In der erfindungsreichen Komödie erschafft ein mehr als zerstreuter Robin Williams eine flummie- und gummieartige, grüne Masse mit enormer Energie und Eigensinn, hinter der natürlich auch ein paar hinterhältige, zwielichtige Geschäftsmänner her sind...
Wenn man ehrlich ist, punktet „Flubber“ nur mit zwei Dingen - das aber dann massiv genug. Zum einen den damals grandiosen (selbst heute noch soliden) Computereffekten, vom fliegenden, leicht gruseligen Roboterassi bis hin zur grasgrünen Masse, das kann sich alles definitiv sehen lassen. Und zum anderen Robin Williams, der damals auf zehn Hochzeiten gleichzeitig tanzen musste und den dennoch alle liebten, der einem einfach nicht auf die Nerven gehen kann, egal wie sehr er überdreht. Und diese beiden Dinge funktionieren in dieser seichten Disneycomedy auch. Doch der Rest ist dagegen komplett banane, flach, fast unbrauchbar. Die Geschichte hätte ein Fünftklässler besser schreiben können, Romantik oder Chemie im Cast ist keine da, Robin Williams Charakter ist gnadenlos bis in die menschliche Unkenntlichkeit überzeichnet und es bleibt einfach gar nichts hängen. Alles wirkt eher wie eine teure, seelenlose und schnell runtergekurbelte Arbeitsmappe für die Effektkünstler bzw. deren Kinder.
Fazit: die Effekte sind exzellent, Williams kann man nicht vergessen zu mögen und für Kinder ist das schon ein schmissiger Timewaster - doch insgesamt ist und bleibt „Flubber“ keine allzu großartige, lebensverändernde, kreative Erfindung. Eher Toaster statt Rad. Oft nichtmal das. Der Stoff aus dem bei Erwachsenen die Träume sind - denn es wird hier einigen schwer fallen, trotz einer gewissen Hyperaktivität, wach zu bleiben...