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Xavier Quinn, der farbige Polizei-Chef einer kleinen karibischen Insel, wird vom örtlichen Gouverneur damit beauftragt, persönlich den Mord an einem reichen Weißen zu untersuchen... und der Hauptverdächtige wird ihm schon kurz darauf quasi auf dem Silbertablett serviert: Maubee, ein Kleinkrimineller und alter Freund aus Quinns Kindertagen. Beim Versuch, die Unschuld seines Freundes zu beweisen, bringt Xavier sich selbst in höchste Gefahr, als er sich kurz darauf mit ein paar zwielichtigen Typen anlegt, die sich als gedungene Auftrags-Killer entpuppen. Knappe zehn Jahre nach seiner 1979 nur unter Pseudonym verbrochenen Sex-Klamotte "Graf Dracula in Oberbayern" hat es für den Schweizer Carl Schenkel dank seines (auch international) erfolgreichen Fahrstuhl-Thrillers "Abwärts" mit "Big Bad Man" glatt schon für die Karibik gereicht, auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es mit der großen Hollywood-Karriere im Anschluss ja nicht so wirklich geklappt hat. Als eher gemächlich gestalteter Thriller vor exotischer Kulisse ist der im Original in Anlehnung an den gleichnamigen Song viel schöner betitelte "The Mighty Quinn" trotz einer frühen Hauptrolle von Denzel Washington (hier noch kurz vorm ersten Oscar und kein Mega-Star) mittlerweile - wohl sicherlich auch wegen der hierzulande vorgenommenen, völlig nichtssagenden Umbetitelung - fast vollkommen der Vergessenheit anheim gefallen... ein harsches Schicksal, das er nicht verdient hat, denn es gibt wirklich schlimmeren Scheiss, der sich heutzutage noch größerer Beliebtheit erfreut. Insgesamt gediegenes (und auf jeden Fall gut besetztes) Krimi-Entertainment. Warum allerdings die Kritiker-Päpste Siskel & Ebert damals auf den Streifen so dermaßen steil gegangen sind, erschließt sich einem nun nicht mehr wirklich...

6/10

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