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Los Angeles 1948: Der schwarze Kriegsveteran und Privatdetektiv Easy Rawlins gerät bei der Suche nach einer mysteriösen Frau in einen Sumpf von Erpressung und Mord. Als er die Hilfe seines alten schießfreudigen Kumpels Mouse in Anspruch nimmt, verschlimmert der die Situation durch einen Mord.Film Noir Filme mag ich eigentlich ganz gerne. Undurchsichtigen Femmes Fatale, Bogardeske Erzählerstimme aus dem off und mehr undurchsichtige Figuren wie Finger an den Händen ist eine gute Kombinationen einen feinen Thriller zu spinnen. Die Handlung spielt hierbei kurz nach dem Krieg, so das zum einen noch heute antik anmutende Kulissen dazukommen, aber auch die Rassenproblematik noch aufgegriffen wird. Da Rawlins ein Schwarzer ist, springt beispielsweise die Polizei nicht gerade zimperlich mit ihm um, es gibt auch Stadtviertel die ein Farbiger nicht betreten sollte, ohne stantepede verhaftet zu werden.
Rawlins gerät dabei immer tiefer in einen Fall von politischer Brisanz. Anfangs mit einem einfachen Auftrag versehen für 100 Dollar (damals eine Menge Holz) die Geliebte eines Kandidaten des Bürgermeisteramts aufzutreiben, stellt sich anhand der anfallenden Leichen schnell heraus das weitaus mehr hinter der Geschichte steckt und auch vermeintliche Freunde entpuppen sich zusehends als das genaue Gegenteil davon. Trotz des sehr ruhig vorgetragenen Stils entwickelt sich die Geschichte recht spannend, als nach und nach deutlich wird, wer denn nun welches Spiel spielt. Die gesuchte Dame mit den stets blauen Kleidern wird geschickt im Hintergrund gehalten, es dauert über eine halbe Stunde bis Jennifer Beals erstmals im Bild zu sehen ist. Durch die Ruhe erschrickt man dafür beinahe als im Showdown tatsächlich sogar ein paar derbe Kopfschüsse zu sehen sind.
Teufel in Blau ist dabei eine ganz brauchbare Kreuzung aus Krimi, Thriller und Milieustudie in den 40ern. Die Darsteller sind gut und besonders Tom Sizemore sehe ich als schmierigen Fiesowatz immer wieder gerne. Die Geschichte ist jetzt sicher nicht revolutionär, aber allemal brauchbar, solides Entertainment jedenfalls allemal.
7/10 

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