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Butcher Boy ist eine bizarre Mischung aus Fellinis Amarcord und Kubricks Clockwork Orange. Von Amarcord hat er die wehmütigen Erinnerungen an eine Kindheit in einer längst vergangenen Epoche, von Clockwork Orange hat er den jugendlichen Straftäter, welcher von seinen Freunden verlassen und dem ihm feindlichgesonnenen System ausgesetzt wird. Doch vermeidet Neil Jordan das Abruschen in die Gefilde des Sozialdramas, obwohl die Geschichte über den zum asozialen Aussenseiter werdenden Jungen in einer irischen Kleinstadt, sicher genug Möglichkeiten geboten hätte. Jordan wählt vielmehr Elemente der Tragikkomödie, welche er mit buntem Zeitkolorriet übertüncht, was dem Film nicht unbedingt immer Gutes tut. Es bleibt ein bizarrer Trip in eine irische Jugend, in welcher Sinead O´Connor die Mutter Maria gibt. Fazit: 8 / 10