Maria voll der Gnade (7/10)
Ein Film, der ans Gemüt geht, aber nur teilweise vom Sitz reissen kann.
Es geht um Drogenkuriere, die Kondome mit Drogen schlucken und dafür Geld bekommen. Maria, unsere Protagonistin, ist nicht nur schwanger, sondern hat auch den Job in einer Rosenzüchterei gründlich satt.
So bekommt sie den Job, und muss über 40 kleine Ballen mit Kokain in die USA bringen. Und hier wird der Film zum erstenmal wenig erträglich. Schon die Szenen, in denen die jungen Frauen die Kondome schlucken müssen, brachte bei mir ein Überlkeitsreflex zustande.
Dennoch ist der Film, für seine Verhältnisse, einigermassen normal, und schockiert nicht. So sind die Szenen, in denen Maria selbst die ausgekackten Kondome im Flugzeug wieder schlucken muss (und dabei eine undefinierbare Creme draufschmiert- mir kommt jetzt schon wieder ein Göbelgefühl hoch) relativ harmlos gehalten. Irgendwie dachte ich da an die brachiale Theatralik von Passolini und seinen 120 Tagen, und mir wurde schon bei dem Gedanken speiüberl.
Ansonsten ist der Film flott erzählt, hat aber, wie ich finde, nicht die krasse Kritik, die ein Passolini an den Tag legte. Denn das die Drogenbosse selbst Babys töten und die toten Leiber mit Drogen füllen, ist bekannt. Der Film aber bleibt harmlos, Marias schönes Gesicht kommt dann und wann in Grossaufnahme heran und ihre traurigen Augen geben dem Film viel Menschlichkeit. Dennoch fehlt im Radikalität.
Trotzdem: eine flott erzählte Geschichte, und ein Happy End, denn Maria bleibt in den USA, Ausgang ungewiss, aber glücklich.