Mit Peter Sykes’ „Die Braut des Satans“ endete 1976 eine Ära des britischen Kinos: Es sollte der letzte Film der „Hammer Film Productions“ sein. Man versuchte sich an Okkulthorror nach einer Romanvorlage von Dennis Wheatley in zeitgenössischem Gewand, konnte aber trotz überzeugender Darstellerriege bestehend aus Christopher Lee als satanistischem Unhold im Gentleman-Gewand, Richard Widmark als muffeligem Sektenjäger und Nastassja Kinski als Objekt der Begierde nicht den qualitativen Anschluss an ähnlich geartete Produktionen finden. So ist der verworrene Beginn, bei dem es schwerfällt, den Überblick über die verschiedenen Charaktere zu behalten bzw. erst einmal zu erlangen und die unterschiedlichen Zeitebenen der Handlung richtig zuzuordnen, ziemlich missglückt. Im weiteren Verlauf offenbaren sich erschreckende Schwächen bei der Ausarbeitung einer gelungenen Atmosphäre, was doch sonst immer eine typische Stärke von „Hammer“-Produktionen war. Die Versuche, stattdessen auf mehr Blut und Sex zu setzen, münden dann in kriechenden, blutigen Embryos und einer überraschenden Sexszene, in der sich nicht nur die blutjunge Nastassja Kinski die Blöße gibt, sondern auch Christopher Lee beim Beischlaf zu sehen ist, wie Satan ihn schuf. Das sorgt natürlich für einige Hingucker und einen passablen Unterhaltungsfaktor – zumindest in stärkerem Maße als die x-te Auflage der Geschichte um die Geburt eines Teufels durch eine menschliche Austrägerin. Das Finale hat man auch schon wesentlich dramatischer und aufregender gesehen, es fiel relativ unspektakulär aus. Der Cast rettet „Die Braut des Satans“ letztendlich über den Durchschnitt und „Hammer“ verabschiedet sich mit einem etwas verschrobenen Stück 70er-Jahre-Okkult-Horror und einem blauen Auge, aber ohne K.O. zu gehen aus dem Filmgeschäft.