Die Kritik beruht auf der ungeschnittenen DVD-Fassung eines Bootlegs!
Mit "Die Braut des Satans" inszenierte Peter Sykes in deutscher Co-Produktion den letzten Horrorfilm der legendären Hammer-Filmstudios.
Mit Christopher Lee als Satanspriester spielt eine der großen Horror-Ikonen des traditionsreichen Unternehmens die Hauptrolle, als sein Gegner steht ihm der alte Western-Haudegen Richard Widmark zur Seite, der vollkommen fehlbesetzt ist, aber von Arnold Marquis wunderbar synchronisiert wurde.
Neben den beiden Hauptdarstellern finden sich noch weitere namhafte Schauspieler auf der Besetzungsliste, unter anderem auch die junge Nastassja Kinski, Tochter des genialen Klaus Kinski, und Ex-Bond-Girl Honor Blackman, besser bekannt als "Pussy Galore" aus "Goldfinger".
Zur Entstehungszeit dieses Thrillers, der offensichtlich auf der Erfolgswelle okkulter Horrorschocker wie "Der Exorzist" oder "Das Omen" mitschwimmen und eine neue Ära des Horrorfilms einläuten wollte, war der Untergang der Firma Hammer bereits besiegelt.
Sex, Blut, Teufelsbeschwörungen und eine Menge übersinnlicher Hokuspokus dominieren das eher altbackene und dialogreiche Treiben um eine Teufels-Verschwörung, das auch bis zum finalen Showdown recht gut zu unterhalten weiss, doch die Klasse früherer Werke, vor allem des thematisch ähnlichen "The Devil Rides Out" von 1968, wird nicht erreicht.
Absolutes Highlight dieses Horrorfilms ist die für englische Verhältnisse sehr explizit inszenierte Sexorgie während eines Beschwörungsrituals, bei der sich sogar Mr. Lee entblößt und sich mit der kleinen Kinski paart, die als "Braut des Satans" dazu bestimmt ist.
Die größte Enttäuschung ist jedoch das Finale, das so unspektakulär inszeniert ist und abrupt endet, dass man als Zuschauer den Anschein gewinnt, dem Regisseur sei während der Dreharbeiten das Geld ausgegangen und die Darsteller hätten fluchtartig das Set verlassen. Da können auch die guten schauspielerischen Leistungen von Christopher Lee nichts mehr retten, den im Finale kurz ein Blitz trifft und dann nicht mehr gesehen ward.
6 von 10 Bräute!