Inhalt:
China, nach der bürgerlichen Revolution. Die manchurische Qing-Dynastie wurde gestürzt, und der bürgerliche Revolutionär Sun Yat-Sen rief die Republik China aus.
Doch es gibt reaktionäre Kräfte, die die alte Ordnung wieder herstellen und die Qing-Herrschaft neu installieren wollen.
Zu diesen reaktionären Konter-Revolutionären gehört Nai Sin (Whang In-Shik), der 5.000 Mann auf Peking marschieren lassen will.
Doch es gibt einen Verräter in den eigenen Reihen: Ding Wei Chung (Pai Ying). Dieser will wichtige Dokumente Sun Yat-Sen überbringen, und das sollen die Reaktionäre unbedingt verhindern. Nai Sin selbst und seine "Imperial Warriors", auch die "6 Tigers" (u.a. Chiang Tao, Ma Chin-Ku, Cheng Kei-ying, Chen Shan) genannt, machen nunmehr Jagd auf Ding Wei Chung!
Dieser findet auf seinem Weg nach Peking zeitweise Unterschlupf in einer Pferde-Poststation. Diese Poststation wird von einem Mann (Tien Feng) geführt, dessen Sohn, Ching I Ming (Billy Chong), ein agiler KungFu-Kämpfer ist.
Ching folgt mit seinem kurzen Kampf-Stab Ding Wei Chung, will ihm im Kampf gegen die Qing-Konterrevolutionäre beistehen. Er begegnet dem Sheriff (Lee Kwan) eines Ortes, dieser wünscht sich, dass Ching seine äußerst attraktive Tochter heiratet. Diese junge Dame pflegt ein ungewöhnliches Hobby: Sie züchtet Adler..., sie ist das "Eagle Girl" (Hilda Liu), das Adler-Mädchen.
Ching bittet sich Bedenkzeit aus..., und zieht weiter..., zeitweise wird der vorwitzige "4 Seasons" (Cheng Kang-Yeh) sein Gefährte.
Ching erreicht schließlich Ding Wei Chung, ein verlassenes, abgelegenes Gehöft wird zu ihrem Unterschlupf. Doch Ching muss erst Disziplin vermittelt werden..., zudem wird ein Training in KungFu angesetzt.
"4 Seasons" und "Eagle Girl" treffen zudem ein. "4 Seasons" soll die Dokumente nach Peking bringen, indes kommt er zu Tode, doch bleiben die Dokumente bei Ding Wei Chung.
Nai Sin und seine Kämpfer spüren Ding, Ching und "Eagle Girl" in ihrem Versteck auf, und es kommt zum gnadenlosen Show-Down, zum blutigen Kampf um Leben oder Tod.......
Fazit:
Ziemlich gut. Das ist ein flotter, unterhaltsamer KungFu-Actioner, den Regisseur Sun Chung im Jahre 1983 für die Studios von "The Eternal Film Co." in Hongkong umsetzte.
Eine einfache Storyline, um einen jungen Kämpfer der einem Mann der die republikanischen Revolutionäre Sun Yat-Sen´s gegen die reaktionären Kräfte des alten Qing-Regimes unterstützt, beisteht, ist hier in zunächst düsteren, dann hell-klaren Bildern, stringent, mit etwas Humor, spannend und geradlinig konzipiert worden.
Und natürlich kommt die KungFu-Action nicht zu kurz..., mündet die Jagd manchurischer Konterrevolutionäre auf die republikanischen Kämpfer denn noch in blutige Gewalt.
Die Eastern-Atmosphäre ist gediegen, einfache doch gefällige Kulissen, zunächst vieles outdoor, später verlagert sich vieles in ein gedrungen wirkendes, abgelegenes Gehöft, eine künstliche Kulisse im Studio mit Schlammloch, schilfartigem Gras, Felsen, einer liegenden, großdimensionalen Statue eines "schlafenden Buddha" und Hütten unter dem Kunst-Himmel. Das hatte einen Hauch von Shaw Brothers..., und gab dem Finale und den Ausbildungssequenzen zuvor eine spezielle Note.
Schnell taucht Sun Chung in die Story ein, ein Villain setzt sich an die Spitze derer, die die alte manchurische Ordnung restaurieren wollen. Sie treffen sich konspirativ in den ersten Minuten..., dass ein Verräter in den eigenen Reihen mit den Republikanern kooperiert, wird zugleich bekannt, und dass dieser Verräter gejagt werden soll, um die Umsturzpläne geheim zu halten.
Dann wird sogleich der junge Held in die Geschichte eingeführt, ein schlacksig-flippiger junger Spund Marke Jackie Chan, und die Geschichte entwickelt sich zügig fort.
Natürlich ´lebt´ dann vieles auch wieder von der Unterschiedlichkeit des jungen Helden, zu demjenigen, dem er beisteht, der älter, abgeklärter und disziplinierter ist.
So wird der Jungspund erst mal zur Räson gebracht, auch durch ein intensives Training in KungFu, für einen letzten, entscheidenden Kampf.
Um diese Storyline rum, baut Sun Chung etwas Humor -für den sorgt Cheng Kang-Yeh mit affigem Gehabe- und besetzt die weibliche Rolle mit einer jungen, sehr attraktiven Darstellerin mit Amazonen-Sexappeal. Diese züchtet zudem Adler..., die sie dann auch im Kampf einsetzt, das ist schon ziemlich speziell und ungewöhnlich.
Billy Chong, der indonesische Superfighter, ist hier der junge Held ala Jackie Chan. Wie das große Vorbild, sollte er ja in den meisten seiner wenigen Filme wirken. Er bemüht sich, und setzt unbekümmert und mit Spielfreude eigene Akzente. Seinen Oberkörper zeigt er wohl nicht ungern, er ist durchtrainiert, und hat Spaß daran, den Manchuren die Zöpfe abzuschneiden und ihnen die Tour zu vermasseln. Am Ende zeigt er seinen agilen Kampfstil zuzüglich spektakulärer Sprungtritte im turbulenten Endfight.
Pai Ying ist hier sein älterer, gesetzterer Mentor. Pai Ying spielt das trocken und zunächst unaufgeregt..., dann bringt er Billy zur Räson, es ist aber keine typische Sifu-Rolle. Denn Pai Ying unterstützt die Republikaner und hat eine Aufgabe zu erfüllen.
Oberster Villain ist Whang In-Shik, der diesen mit skrupellos-bösartiger Aura verkörpert..., ungehalten und nur an Erfolgen interessiert, eine typische Villain-Rollenausübung.
An seiner Seite 6 Kämpfer, die als Elite-Fightergespann für´s Grobe zuständig sind. Bekanntestes Gesicht für Eastern-Fans ist Chiang Tao, hier mal mit Manchuren-Zopffrisur.
Eastern-Veteran Tien Feng ist als Vaterfigur Billy Chongs Gaststar dieser Produktion.
Die weibliche Rolle füllt die äußerst attraktive Hilda Liu aus..., eine Amazone, die auch Kampf-Adler einsetzt, sie wird zur Mitstreiterin des Helden und wirft sich todesmutig in den Endkampf. Das flotte Hildchen -ich würde sie nur dann von der Bettkante schubsen, wäre ich mit Jackie Guerrido liiert- ist hier mehr als nur hübsches Beiwerk.
Wichtigstes einmal mehr: Die KungFu-Action..., das sind rasante, kernige Fights, klassische Techniken und dynamische Choreographien.
Immer wieder durchziehen KungFu-Fights diesen Eastern, die weiterführende Ausbildung Billy Chongs nimmt nicht allzu viel Raum ein, doch die "Kerzen-Szene" mit softrockiger Musik untermalt, die fand ich nicht schlecht.
Highlight ist natürlich das Finale, "1vs3", zum Schluss im Schlammloch, mit Kampfadlern und Billy Chongs Sprungtritten in Slowmotion.
"A Fistful of Talons" ist keine große Kunst, aber ein flott unterhaltender Genrebeitrag, ein runder Eastern mit Superfighter Billy Chong.
7/10.