Etwas über ein Vierteljahrhundert ist es jetzt her, dass Wong Jing mit seinen Drehbuch- und Regiearbeiten für die damalig aussortierten Shaw Brothers die Karriere schon bereits bevorzugt mit gegenwartsträchtigen Komödien und so als letzten Anker in der Hoffnung auf die Gunst des abgewanderten Publikums begann. Dass er dabei zwar das Studio im Alleingang sicher nicht retten konnte, aber trotzdem den Nerv der Zuschauer bereits in Angebot und Nachfrage und das sogar noch in quicklebendiger und so auch belebender Weise traf, zeigt der anhaltende Erfolg damit zumindest die kompletten nächsten zehn Jahre später. Während heutzutage die Methode der Vermischung von bekannten Stars mit vielversprechenden oder gerade aktuellen Newcomern, die Beimengung verschiedener Genres in der Umrandung von allgemeinen oder doch sehr speziellen Witz, und das Streben nach frischer Unterhaltung zwar im Ansatz immer noch praktiziert, aber selten bis kaum noch ausgelebt oder sich in wenigstens sympathischer Weise darum bemüht wird, erscheint es rückblickend, angefangen vom Debüt Challenge of the Gamesters (1981) bis hin zu vielleicht God of Gamblers 3 - The Early Stage (1996) noch wie im mühelos leichten Spiel. Die Zutaten stimmten und die Bearbeitung auch:
Die Möchtegern-Schauspielerin Cheung Man-ju [ Maggie Cheung ] teilt sich ein Apartment mit den ebenso hoffnungsvollen, aber auf dem Arbeitsmarkt wenig Erfolg habenden Hung Yin-bao [ Brenda Lo ] und Rabbit [ Ngai Yee-ching ]. Eines Tages lernt sie bei einer Audition sowohl den schwerreichen Werbesponsor und baldigen Schwarm Tom Wang [ Poon Jan-wai ] als auch kurz zuvor den Gauner Chan Chi [ Nat Chan ] samt Kompagnon Fat Cat [ Wong Jing ] kennen. Die beiden Halunken haben zuvor bei einem Einbruch einen wertvollen Diamanten entdeckt und ihn auf der Flucht vor den Schergen vom Gangsterführer Terry [ Johnny Wang Lung-wei ] sowie den ermittelnden Polizisten Peter [ sorgt für ein paar höchst willkommene, teils recht rabiate Martial Arts Szenen: Wong Yu ] zufällig im Absatz von Cheungs Abendschuh versteckt. Als diese ihn bei einem Bankett in Anwesenheit von Tom verliert, und dieser das Accessoire gerne als Andenken behalten würde, muss sich Chan Chi sowohl in Bezug auf die Beute als auch Schwerenöter etwas einfallen lassen.
Im Grunde ist dies natürlich die weitere Umwandlung eines Grimmschen Märchens in die moderne Zeit, werden wie zuvor beim "Der Froschkönig" und seiner Aktualisierung Prince Charming (1984) aber nur kleinere Details oder auch eine explizite Szene als entscheidendes Merkmal wieder verwendet. Wo sich dort ein scheinbar biederer Chauffeur, der nur aus Mitleid angestellt wurde, als wahrer Eigentümer eines geldschweren Geschäfts und auch als Galan erster Klasse entpuppt, steht hier in der Modern Cinderella ( Alternativtitel )- bzw. "Aschenputtel"- oder auch "Aschenbrödel"- Variante der Verlust des edlen Schuhs und das Auffinden durch den Verehrer und Verehrten im Mittelpunkt. Den Hintergrund der alten Volkssage kann man sich bis dahin bereits als würzendes Beiwerk in stiller Verehrung denken, wird allerdings in einer derart abgesonderten Verkettung von anderen Umständen, anderen Genres und auch im Hinblick auf die Prominenz zweier eigentlich männlicher Figuren und eben nicht des gegengeschlechtlichen Liebespaares dargebracht, dass es wirklich nur als Adjuvans und nicht als Reagenz selber wirkt.
Denn eigentlich handelt es sich bei dem Stück um eine Krimi- oder doch eher Gaunerkomödie, mit dem romantischen und gleichzeitig dankenswert auch stetig humoristischen aufgelösten Subplot einer scheinbar offen und groß-edlen Liebe und dem des Nachjagens von Geld, geldwerten Gegenständen und später auch Herzen aus Zweiter Reihe. So stehen die beiden Kleinkriminellen im Scheinwerferlicht der Aufmerksamkeit, die beiden Tunichtgute und ihre Abenteuer um den Diamanten herum, was sie auf der Jagd dessen auch in allerlei außen vor stehenden Sketche und Abenteuer treibt. Sowieso ist die Handlung erstaunlich munter und leistungsfähig, findet immer neue Wege und Sehenswürdigkeiten, die die Belange zwar nicht wirklich dramaturgisch voran, aber das grundsätzliche Amüsement mit allerlei sprühend vergnüglichen beilagen und Requisiten wie Mediensatire, Actionfilm, Popkultur, Kurzzeitliebesausfug und schlichten Haudrauf-Gags vorantreibt.
Im Vergleich zum müde geschriebenen, auch gar nicht mehr mit Ehrgeiz oder wenigstens Lockerheit und Kreativität inszenierten Geschehen von Heute ist hier noch die volle Energie eines jungen Filmemachers und sein Ausleben in Personalunion zu spüren, werden selbst gedachte Unmöglichkeiten wie das wirklich angenehme Paaren von Nat Chan und Wong selber als liebenswürdig und auch liebenswürdig niederes Halunkenduo absolviert. Actionszenen sind in dieser Geschichte sicherlich rar, aber dann mit forschen Tempo und einigen gekonnten Kampf- und Stunteinlagen unter Aufsicht von Tony Leung Siu-hung absolviert. Die jungen Maggie Cheung sorgt für die Augenweide anderer Art, während sich das Treiben angesichts damaliger Zeit gerade in Sachen Über-Hektik und bunte Verkrampfung angenehm zurück, und mit der Beschränkung auf eher blasses Arrangement mit einigen Farbtupfern von Geld und Rot zusätzlich klamm hält.