Scream (1976)

Spätestens seid Der Exorzist und Das Omen sind Kinder in Horrorfilmen ein beliebtes Schockmittel. Bereits im gleichen Jahr wie Zweiterer, kam aus Spanien der ohne Zweifel unglaublichste "Kinderhorrorfilm" bis heute. Denn im Vergleich zu diesen Göhren ist Damien der reinste Chorknabe.

Das müssen Tom und Evelyn am eigenen Leib erfahren: Das Pärchen will seine Ferien auf der spanischen Insel Almanzora verbringen. Doch die Insel ist nicht mehr so wie Tom sie in Erinnerung hat: Sie ist vollkommen menschenleer. Nur einige Kinder laufen ab und zu auf den Straßen herum. Die Verwunderung wandelt sich zum nackten Grauen, als die Beiden mitansehen müssen, wie ein alter Mann von einem lachenden Mädchen mit seinem eigenen Spazierstock totgeschlagen und anschließend als Pinata benutzt wird. Als ein weiterer Überlebender getötet wird, bleibt den Beiden nur noch die Flucht...

Am Anfang des Films werden Videos und Fotos von leidenden Kindern aus
deutschen Konzentrationslagern, dem Vietnamkrieg oder aus Biafra
gezeigt. Meiner Meinung nach irgendwie unsinnig, da zum eigentlichen
Film kein wirklicher Zusammenhang besteht. Darüber sieht man allerdings
schnell hinweg. Serrador hat in seinem Film den Kindern alles genommen, was sie sonst ausmacht. Von Unschuld ist hier keine Spur. Sadistisch und blutrünstig greifen sie wahllos alle Erwachsenen an, die das Pech haben ihnen über den Weg zu laufen.

Mitte der Achtziger waren die Bilder von Filmhelden, die Kinder töten wohl zu viel für die Zensoren, deshalb setzte es erstmal den Index. Dabei kann man dem Film zu Gute kommen lassen, dass er zu keinem Zeitpunkt wirkt wie lustigess Zombieabschießen. Zwar fiebert man mit den Protagonisten mit, doch wenn sie töten müssen um ihr eigenes Leben zu retten, bekommt man schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Und genau das wollte man, so denke ich, erreichen. Hat funktioniert!

Den gesamten Film über wird nicht wirklich geklärt, warum die Kinder plötzlcih den Verstand verloren haben. Allein der dämliche, deutsche Alternativtitel "Tödliche Befehle aus dem All" lässt etwas ahnen. Zum Glück wird dies nie bestätigt. Ein wunderbar grotesker und bitterer Horrorfilm, der zum Glück wieder aus der Versenkung verschwunden ist.