Review

Zu Neujahr ein kleiner Spukfilm mit Zeitschleifen-Thematik, der in die Kerbe „Evil Dead“ und „Night of the Demons“ schlägt, seinem Titel in Sachen Blutgehalt aber kaum Rechnung trägt.

Hier geht es um sechs Jugendliche, die sich nach einem Leck im Segelboot auf eine einsame Insel retten können und in ein Spukhotel gelangen, in welchem Dämonen der 50er ihr Unwesen treiben.

Immerhin schafft die Handlung zu Beginn direkt ein ansprechendes Tempo, als man sich auf dem Rummelplatz mit drei Schlägern anlegt und anschließend die Flucht ergreift.
Figurenzeichnung, und das ist das auffälligste Manko, wird hingegen klein geschrieben, weshalb man im Verlauf mit keinem der Typen warm wird. Es kristallisiert sich noch nicht einmal ein potentieller Survivor heraus.

Auf der anderen Seite ist man um latenten Spuk bemüht, der zuweilen eindrucksvoll und trickreich in Szene gesetzt wird.
Viele Dinge bewegen sich wie von Geisterhand, ob es die Einrichtungsgegenstände der Großküche sind oder die Kugeln auf dem Billardtisch, die Fußstapfen im Sand oder zwei Musiker, die auf der Bühne singen und klimpern.
Das Konfrontationspotential hält sich dennoch in Grenzen, da unsere Teens selten wirklich in Gefahr geraten, etwa, als einer an einer Tür über den Klippen hängt oder sich jemand anders in einem Fischernetz verfängt, während ein Dämon naht.
Das alles erscheint wie Spannung auf Sparflamme gehalten, obgleich genügend Bewegung im Spiel ist.

Trotz abwechslungsreicher Kulisse wiederholen sich die Vorgänge irgendwann. Die Gruppe trennt sich, vereinzelt erscheinen Dämonen und am Rande werden vage Hinweise für das übersinnliche Treiben eingeschoben, die auf ein wissenschaftliches Experiment Ende der 50er beruhen und Seelen weder tot noch lebendig erscheinen lassen, also das übliche Gefangensein in der Zwischenwelt.
Bei alledem ist die Inszenierung stimmig und die Darsteller erfüllen ihren Zweck als facettenloses Kanonenfutter, sympathisch wirkt von denen aber niemand, weshalb sich ein Mitfiebern in entsprechenden Grenzen hält.

Letztlich kann er das Interesse aufgrund genügend Einfälle Aufrecht erhalten, leider nicht wegen seiner Gewaltszenen, die meistens nur angedeutet werden und auch ansonsten recht harmlos ausfallen. Mal wird jemand erdrosselt oder geschlagen, ein Arm per Fahrstuhl abgetrennt und final das Ansetzen eines Rasentrimmers angedeutet.
Demgegenüber gefällt die Auflösung, da von den Teens keinerlei Ursachenforschung betrieben wird, kann man am Ende nur sagen: Selbst schuld!

Mit dem Titel hat der Streifen ergo wenig gemein und bietet weder festliche Stimmung zum Jahreswechsel, noch sonderlich blutige Szenen. Als Spukfilm ist er aber ganz solide, wenn auch kein sonderlicher Reißer, zumal ihm markante Momente fehlen.
Ein typischer Beitrag aus den 80ern, der weder schmerzt, noch begeistert.
5,5 von 10

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