Comedyversion der altem 70er Jahre TV-Serie, wobei Regisseur Todd Phillips nicht so witzig wie bei „Road Trip“ und „Old School“ ist.
David Starsky (Ben Stiller) ist ein knallharter Gerechtigkeitsfanatiker, der erst schießt und dann fragt. Da ist dann auch eine riesige Sachbeschädigung drin, wenn es nur darum geht, einen Handtaschendieb zu fangen, dessen Beutestück gerade mal sieben Dollar enthält. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmcops will Starsky nicht dem Vater nacheifern, sondern der Mutter, die eine Polizeilegende ist.
Eine ganz andere Arbeitseinstellung hat Ken Hutchinson (Owen Wilson), genannt Hutch: Der sackt bei seiner Undercoverarbeit gerne mal Geld ein und ist immer dann für Gerechtigkeit, wenn es ihm selbst Vorteile bringt. Informationen holt er bei dem Clubbesitzer Huggy Bear (Snopp Doggy Dogg), der mit halbseiden noch nett beschrieben ist, dessen bewaffnete Leibwächter zumindest ein wandelndes Lexikon in ihren Reihen haben (ein echter Brüller diese Figur).
Da beide die absoluten Chaostypen sind, bestraft Captain Doby (Fred Williamson) sie: Er macht sie zu Partnern. Doch die beiden kommen mit ihrer Spürnase den Drogengeschäften von Reese Fedlman (Vince Vaughn) auf die Spur…
Leidlich unterhaltsam ist „Starsky & Hutch“ definitiv geraten, doch leider schwankt Todd Phillips zu sehr zwischen Parodie, Hommage und Modernisierung der TV-Serie. Klar parodistisch und sehr witzig ist das Aufgreifen von Klischees (z.B. Starskys Mutter), doch oft bleibt „Starsky & Hutch“ zu ernst und serviert zu wenig Gags. Gerade die paar Actionszenen (Autojump, kurze Schusswechsel, kleine Jagd) sind einfach nicht spektakulär genug, um den Actionfan zu erfreuen und tragen so wenig zum Film bei.
Dabei hat „Starsky & Hutch“ einige wirkliche klasse Gags zu bieten. Sehr amüsant ist die erste Szene in Huggy Bears Büro, welche die Eröffnung von „Der Pate“ parodiert, oder die Anspielung auf „Die durch die Hölle gehen“, doch nicht nur bei den Filmverweisen macht „Starsky & Hutch“ Spaß. Der Gefängnisbesuch beim schwulen Bikerchef ist ein Brüller, das tote Pony noch mehr und einige ziemlich lustige Sprüche hat der Film zu bieten wie Reese’ Entschuldigung: „OK, I won’t kill Terence again.“
Leider sind nicht alle Gags derartige Brüller, denn oft hat man dies oder jenes in den letzten Jahren schon woanders gesehen: Das Tanzduell und den Abend mit der Gitarre haben Stiller und Wilson wohl aus „Zoolander“ mitgebracht, das Tanzduell gab’s in ähnlicher Form in „American Pie 3“ und den Cop auf Drogen hat man in „Bad Boys II“ schon lustiger gesehen. Wären die Beispiele nicht so zahlreich und die Vorbilder nicht so neu, dann würde man ja gern an Zufall glauben, doch die letzten Filme der beiden Komiker hatten da doch wesentlich mehr eigene Ideen.
Dafür harmonieren die beiden mal wieder großartig und haben schnell sämtliche Zuschauersympathien auf ihrer Seite: Als Hallodri und Ordnungsfanatiker sind sie wunderbar besetzt und gewinnen dem Film viel Charme ab. Vince Vaughn und Snoop Doggy Dogg sind Gold wert, Fred Williamson als Polizeichef eine echte Freude und Chris Penn als mieser Kollege eine nette Dreingabe. Den weiblichen Rollen wird kaum Tiefe oder Screentime anerkannt, auch wenn Juliette Lewis, Carmen Electra und Amy Smart nicht gänzlich unbekannt sind, dafür tauchen Paul Michael Glaser und David Soul aus der Originalserie am Ende noch mal für einen tollen Gastauftritt auf.
Alles in allem ist „Starsky & Hutch“ toll besetzt und von der 70er Jahre Aufmachung wirklich groovy, doch witziger könnte die Angelegenheit schon sein. Mit mehr Gags und weniger Längen wäre sicherlich noch mehr drin gewesen als das nette Unterhaltungsfilmchen, das „Starsky & Hutch“ dann schlussendlich geworden ist.