Volle Kanne, Hoschi!
Mit diesem Leitspruch laden uns Bill S. Preston, Herrscher über die "Sülznasen", und sein ebenso durchgeknallter Kumpel Ted Logan auf eine unglaublich verrückte Reise ein.
Sie müssen unbedingt ihr Geschichtsreferat bestehen, denn das zukünftige Schicksal der gesamten Welt hängt davon ab. Aus der Zukunft kommt ihnen ein gewisser Rufus zu Hilfe. Mit einer Telefonzelle ermöglicht er den beiden, in die Vergangenheit reisen zu können, um sich direkt vor Ort einen handfesten Einblick in die Geschichte machen zu können. Bill und Ted haben nichts besseres im Sinn, als gleich die interessanten und berühmten Geschichtsmänner und -frauen einzusammeln und in die Gegenwart zu verfrachten.
Allein die Wiedergabe des Inhalts ist an Verrücktheit kaum noch zu überbieten. Wer jetzt eine sinnlose Aneinanderreihung, gewollt komischer Kalauer vermutet, wird eines Besseren belehrt. Ganz klar, einen richtigen Sinn macht das Ganze nicht wirklich. Aber sind wir mal ehrlich, wer sich einen Film mit dem Titel "Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit" anschaut, den kümmert es wenig, ob alles geschichtlich korrekt oder hoch anspruchsvoll abläuft. Der Zuschauer will unterhalten werden und dieser Anspruch gelingt dem Film.
Da sind zum einen die beiden überaus sympathischen "Knallköpfe", Bill und Ted, verkörpert durch den jungen Keanu Reeves und Alex Winter ("The Lost Boys"). Die beiden haben allerlei Unsinn im Kopf und interessieren sich eigentlich nur für ihre, noch nicht existente, Band „Wyld Stallyns“. Man mag die beiden sofort, haben sie doch so ungefähr die gleichen "Flausen im Kopf" wie viele andere Jugendliche auch. Wie sie sich durch die Geschiche "blödeln" gerät zur lustigen Farce, obgleich nicht jeder Gag sofort zündet. In so machner Szene kommt es einem vor, dass die Macher um jeden Preis geniale Gags einbringen wollten. Weniger ist da manchmal mehr! Und große Logik sucht man vergebens, aber das verzeiht man dem Film gerne, denn man fühlt sich sehr wohlig unterhalten.
Zum anderen werden die einzelnen Stationen der Reise schön humorvoll in Szene gesetzt. Es verschlägt unsere "Helden" in den Wilden Westen, ins antike Griechenland, zu Napoleon, ja sogar kurz in die Zukunft. Aber, meiner Meinung nach, die schönste Episode ist die im Mittelalter, als Bill und Ted ihren späteren Freundinnen begegnen. Das alles ist mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt worden, und dieses alte Schlößchen versprüht eine unheimlich schöne Ritterromantik. Beim "Schwerterduell", gegeneinander, dürfen die beiden auch noch ein "Star Wars"-Zitat nach dem anderen raushauen.
Am Ende präsentieren Bill und Ted mit ihren Stargästen aus der Vergangenheit ziemlich spektakulär ihr Geschichtsreferat. Das alles zeigt der Film schön familientauglich, von einem tollen 80er-Jahre-Rocksoundtrack unterstützt.
Und dabei blitzt, ganz leicht, eine nette Message durch: "Schön ist das Leben, und granatenstark!"
Man kann sich für knapp 1 1/2 Std. einen wesentlich schlechteren Zeitvertreib vorstellen.