Vier Freunde planen, zur Abwechslung im Leben und allgemeinen Belustigung eine Wildwasser- Floßfahrt auf dem Chattanooga- River zu machen, bevor das Gebiet in naher Zukunft erschlossen wird. Was die Männer nicht wissen, ist, daß das Gebiet den „Hillbillys“ „gehört“. Es handelt sich dabei um der Zivilisation verschlossene Hinterwäldler, die man gemeinhin als unangenehme Zeitgenossen ansieht.
Und wie kaum anders zu erwarten, kommt es eines Tages dazu, daß zwei der Freunde brutal überfallen werden. Als die anderen beiden ihnen zu Hilfe eilen, gerät die Situation endgültig außer Kontrolle (falls sie vorher überhaupt unter Kontrolle war). Einer der Angreifer kann getötet werden, doch der andere entkommt.
Damit ist nun guter Rat teuer. Soll man die Leiche begraben oder die Polizei holen ? Und dann ist da natürlich noch der entkommene Hinterwäldler, der sich nicht geschlagen geben will und eine wahre Hetzjagt auf die Vier eröffnet.
Handlung
Die vier Freunde Ed Gentry (Jon Voight), Lewis Medlock (Burt Reynolds), Bobby Trippe (Ned Beatty) und Drew Ballinger (Ronny Cox), planen, zur Abwechslung im Leben und allgemeinen Belustigung, eine Wildwasser- Floßfahrt (neudeutsch: Rafting-Tour) auf dem Chattanooga- River, der im Film, keine Ahnung warum, nur Kaloabassi genannt wird, zu machen, bevor das Gebiet in naher Zukunft erschlossen und der Fluß seines Charakters beraubt beziehungsweise verschwinden wird. Die Arbeiten an einem Staudamm laufen nämlich schon auf Hochtouren und wenn der fertig ist, dann sind logischerweise Stromschnellen und unberührte Natur Geschichte, stattdessen ist ein Stausee die Zukunft.
Was die Freunde nicht ahnen (eigentlich tun sie es ja, zumindest Lewis, der die Gefahr aber unterschätzt und das Ganze eher lustig betrachtet), ist, daß das Gebiet den „Hillbillys“ „gehört“, einer der Zivilisation verschlossenen Hinterwäldlersippe, die man gemeinhin als unangenehme Zeitgenossen ansieht. (Diese Menschen gibt es in den USA ja wirklich und man wird heutzutage tatsächlich noch dazu angehalten, bestimmte Gebiete zu meiden.)
Trotz vereinzelter mehr oder minder verhaltener Angstäußerungen im Vorfeld machen sich die Vier mit zwei Autos und zwei „unsinkbaren“ Aluminium- Kanus auf den Weg in die Berge zu ihrem Ziel, einem Bergdorf am Fuß des besagten Flusses.
Schon die Vorort- Suche nach einer bereitwilligen Person, welche die Autos nach Aintry, in die Stadt, bis zu der die Abenteurer den Fluß zu bezwingen planen, gestaltet sich nicht unbedingt reibungslos und vor allem aber auch etwas ungewöhnlich. Der zuerst angesprochene Hillbillie ist den ziemlich arrogant auftretenden Vieren sehr wortkarg und skeptisch gegenüber und als Drew, ein begeisterter Hobbymusiker, in einer einsamen Minute seine mitgebrachte Gitarre stimmt, erhält er plötzlich „Antwort“ von einem Banjo, welches von einem ein wenig zurückgeblieben aussehen Jungen gespielt wird. Während die anderen drei Freunde sich zunächst weiter um zwei Fahrer und Benzin kümmern, der Szene aber bald fasziniert folgen, entwickelt sich zwischen den „beiden Musikern“ aus einem „Frage- Antwort- Spiel“ ein regelrechtes „Geschwindigkeitsduell“, dessen Ende retrospektiv betrachte schon eine kleine Vorwarnung an die Vier darstellt. (Mehr schreibe ich nicht dazu, denn die Szene muß man selbst gesehen haben. Zudem gehe ich später im Bericht noch näher auf sie ein.)
Nachdem die Männer an einem der Szene unfernen anderen Ort zwei willige Hillbillie, die Griner- Brüder, engagiert haben, der ihre Autos zu besagtem Ort bringt, kann das Abenteuer endlich beginnen und eine flinke Autofahrt durch die Wälder bringt die Vier geradewegs zum ersehnten Fluß. Schnell besteigt man die Kanus und fängt an, die Strömung hinunter zu paddeln.
Nach einem aufregenden Tag beschließen die Vier, sich am Ufer ein Nachtlager zu errichten, ein Zelt aufzuschlagen und ein Lagerfeuer zu entzünden, zumal Lewis einen schönen Fang (Fisch) gemacht hat und nach einigen Ladungen Bier, mehr oder minder tiefgründige Redseligkeiten und einer kurzen Unruhe aufgrund merkwürdiger Geräusche legen die Vier sich auf ihre Ohren.
Der nächste Tag beginnt idyllisch, die Vögel zwitschern, Ed geht allein, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, auf die Jagd, „versagt“ aber im entscheidenden Moment, in dem er das Leben eines anderen Lebewesens quasi „in der Hand“ hat. (Eine Szene, die sich später im Verlauf der Handlung wiederholt, nur, daß Ed in jener auf einen Menschen zielt...)
Nachdem man das Nachtlager wieder verstaut hat, geht die Flußfahrt weiter, wobei die Vier diesmal die „Besetzung“ ändern. So fahren nun Ed und Bobby (von Lewis hinterrücks etwas abfällig „Chubby Boy“/“Pfannkuchen“ genannt) in einem Kanu voraus, das andere besetzen Lewis und Drew, die den beiden anderen folgen.
Da wohl die Kräfte etwas schwinden, vor allem aber Lewis und Drew außer Sichtweite sind, beschliessen Ed und Bobby nach einigen Meilen ruhiger Fahrt, eine Pause am Ufer einzulegen und steuern eines an. Kaum angekommen, beobachtet Ed auch schon zwei Männer (Randall Deal, Bill McKinney, die beide zwei sehr gepflegte Zahnprothesen tragen dürfen), sich im Wald tummelnd und auf ihn und Bobby zukommend. Einer der beiden trägt ein Gewehr, im Gegensatz zu den unbewaffneten Kanu- Fahrern und sie scheinen mißgelaunt. („What the hell you think you´re doing ?“/“Was habt ihr hier zu suchen zum Teufel ?“) Ed und Bobby werden schnell reichlich nervös und als Ed auch noch was von einer vermeintlichen Schwarzbrennerei erzählt, sitzen die beiden in der Sosse, denn die beiden „Waldmenschen“ fühlen sich damit kräftig auf den Schlips getreten (Hinterland = illegale Machenschaften), wobei wohl der Grundsatz „wer Streit sucht, findet welchen“ gilt. Die Situation eskaliert von einer verbalen Auseinandersetzung zu physischer Bedrohung. Bobby wird von einem der Angreifer vergewaltigt („Squeal like a pig !“/“Quietsch wie ein Schwein !“), wobei Ed angewidert und voller Mitleid wehrlos zusehen muß.
Kurz bevor Ed „an die Reihe“ kommt („He got a real pretty mouth, ain´t he ?“/„Er hat´n schönen weichen Mund.“),
greift Lewis mit Pfeil und Bogen in das Geschehen ein und tötet einen der beiden Angreifer. (die Sterbeszene wird regelrecht zelebriert.)
Doch damit sind keinesfalls alle Probleme gelöst, denn einmal entkommt der andere der beiden Hillbillies, zum anderen hat man nun eine Leiche am Hals und einen Mord auf dem Gewissen. Wie kann man Beweisen, daß es Notwehr war ? Wird man ihnen Glauben ? (Von hinten erschossen, ein Mann aus der Gegend...) Soll man Bobby diese Scham antun, mit der Vergewaltigung an die Öffentlichkeit zu gehen ? Fragen über Fragen tauchen auf und verstricken die Vier gar nicht mehr so fröhlichen Abenteurer zwischen Gewissensbisse und kaltblütige Schweigegelübte. Nach einer schnellen Abstimmung über das weitere Verfahren begräbt man den Toten im Wald. In naher Zukunft ist er ja Geschichte und der Grund eines Sees. („That´s about as buried as you can get.“/„Begrabener kann man gar nicht sein.“, so Lewis.)
Nun heißt es, schnell nach Aintry zu kommen, die Autos zu holen und ab nach Hause zu fahren. Doch dies ist noch ein weiter Weg. Mitten in den Stromschnellen läßt sich Drew, der mit den Nerven ziemlich am Ende ist und strikt gegen die Vergrabung des Toten war, sich aber der Mehrzahl beugen mußte, ins Wasser fallen. Ed, der mit Drew in einem saß, verliert die Kontrolle über das Kanu und geht auch „über Bord“, wobei das Kanu entzwei bricht. Daraufhin erwischt es auch das andere Kanu, womit nun alle im Wasser wären. Ed, Bobby und Lewis retten sich an ein steiniges Ufer, aber Drew belibt verschwunden. „Drew was shot.“/„Drew ist erschossn worden.“, so Lewis.
Tatsächlich scheint es, als haben Heckenschützen eine Jagd auf die Abenteurer eröffnet. Nun heisst es kämpfen, ums nackte Überleben...
Kritik
Ursprünglich wollte ich meinen Bericht „die besondere Defloration- Teil 2“ nennen, aber befand diesen Titel letztlich als doch zu zynisch, unangebracht billig und verwarf ihn in der Konsequenz wieder. Dazu aber ein paar Zeilen später genaueres.
Obwohl der Film, basierend auf einem Roman von James Dickey, der auch das hervorragende Drehbuch lieferte, zynischer Elemente nicht ganz entbehrt und insgesamt auch als zynische, böse Abrechnung mit den Zivilisationskrankheiten Fortschritt, Urbarmachung und vor allem Kontrolle über unkontrollierbare Dinge gesehen werden kann, so wäre es wohl ein wenig an der Essenz vorbei, ihn lediglich als „grüner Kritiker“ oder Ökoschocker abzutun. Sein Inhalt ist weitaus vielschichtiger, seine Ausschmückung liebevoller, vorallem hintergründiger und das Schockpotentiel zeigt sich als wesentlich mehrdimensionaler und indirekter, weil intelligenter, als in den meisten einschlägigen, ziehen wir sie mal als Vergleich heran, Tierhorrorfilmen, Ökothrillern oder verwandten Streifen der 70er Jahre, den Jahren, in denen das Thema Ökokritik besonders gern zum schocken benutzt wurde.
Doch neben der Ökokritik, die sich wunderbar (das bezieht sich auf die filmische und inhaltliche Doppelung, die Metapher, nicht auf das Ereignis) in der üblen Vergewaltigungsszene widerspiegelt (die Zivilisation vergewaltigt die Natur, also vergewaltigt die Natur, stellvertretend ein „Naturmensch“, die Zivilisation, stellvertretend einen „zivilisierten Eindringling“), spielt auch das Thema Selbstjustiz eine große Rolle und fordert noch immer, auch wenn man den Film schon mehrfach gesehen hat und er selbst ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, zu Diskussionen oder zumindest zu persönlichen Gedankenspielen auf. So sollte es zumindest sein und ich glaube kaum, daß sich ein Zuschauer, der sich ernsthaft auf den Film und seinen Inhalt einläßt, unbeteiligt außen vor bleibt und sich keine dieser, zugegeben schwierigen und unbequemen, Fragen stellt beziehungsweise stellen möchte.
Von diversen Kritikern, die solchen Fragen aus verschiedenen Gründen (Dummheit, Desinteresse, Schutzfunktion ?) aus dem Weg gehen, sollte man dabei mal absehen.
Fast jeder hat sicherlich schon einmal die Situation erlebt, vor einer nahezu unausweichlichen Konfrontation, hier ist vor allem physischer Natur gemeint, zu stehen, die man am liebsten vermeiden möchte. Man weiß, das es sinnlos ist, versuchen zu schlichten oder das Ganze abzuwenden, weil dieses Vorhaben sowieso keine Früchte tragen wird. Und trotzdem versucht man es. Ich gehöre nicht zu den Personen, die vor einer körperlichen Auseinandersetzung mit allen Mitteln aus dem Wege gehen, obwohl ich alles andere als auf Konfrontationen aus bin. Aber wenn es sein müßte, müßte es leider eben sein. Doch wird man mit einer Waffe (Schußwaffe) bedroht, verändert dies die Situation beträchtlich. Ein drückendes Gefühl von Machtlosigkeit macht sich breit, denn man bekommt nicht einmal mehr die Chance dazu, den Konflikt auf „faire“ Art und Weise zu lösen. Dieses Gefühl für die Situation brachte Boorman, stellvertretend genannt für alle Beteiligten, hier hervorragend zum Ausdruck.
Vor allem die fast im Mittelpunkt stehende Vergewaltigung (-ssequenz, mit allem Drumherum) leistet hier einen erheblichen Beitrag zur Komplettwirkung des Werks, drückt sie doch einmal „schmerzhaft“ die „Andersartigkeit“ der „Eingeborenen“ aus, zum anderen klarerweise auch ihre ungehobelte Art und Weise, neben der erwähnten Symbolhaftigkeit.
Man darf sich nach Sichtung der Szene wohl endgültig annähernd vorstellen können, falls es vorher anders gewesen sein sollte, wie sich eine Frau fühlen mag, von einem (fremden) Mann zum Sexualakt gezwungen zu werden. Es ist sicherlich unsinnig darüber zu streiten, ob das eine schmerzvoller und unangenehmer ist, weil „ungewohnter und unüblicher“ (zumindest für viele Männer), als das andere. Fakt ist schon allein die psychische Erniedrigung und die folgend nötige Verarbeitung des Geschehenen, die sich, zurück zum Film, durchaus plastisch und brillant in der Darstellerleistung des debütierenden Ned Beatty in seinem leicht unselbstständigen, „führungsbedürftigen“ Charakter widerspiegelt. Eine (zwangläufig homosexuelle) Vergewaltigung in einem „Männerfilm“ war zur damaligen Zeit sicher keine Normalität. In Fakt war es die erste derartige auf der Leinwand.
Was wäre wenn ? Was würde man selbst tun ? Wie würde man reagieren ? Dies sind die Fragen, die unweigerlich aufkommen, folgt man dem Geschehen aufmerksam, verinnerlicht es und schaut hinter die Fassade eines sicher auch in Sachen schneller Action und beeindruckender Optik kompetenten Films. Auch wenn das Ganze damit teilweise als Abenteuerfilm erscheint, so ist die Bedrohung und die unangenehme Atmosphäre doch allgegenwärtig und die latente Gefahr durch unsichtbare, aber damit kaum ungefährlichere Angreifer macht es gar nicht mal so leicht, die prächtigen Bilder zu genießen.
Erschreckend ist schon der Stimmungswandel innerhalb einer Szene, den Regisseur John Boorman („Point Blank“, „Exorzist II-The Heretic“/“Exorzist II-Der Ketzer“, „Excalibur“) hervorragend heraufzubeschwören verstand, so dezent dies auf den ersten Blick auch wirken mag. Gemeint ist die berühmte „Banjo- Szene“, als Drew und ein „Backwood“- Junge sich mit ihren Musikinstrumenten quasi akustisch herausfordern. Plötzlich wechselt die Stimmung des Ausgelassenseins und des Frohsinns in eine beklemmende Kühle, unangenehme Verlegenheit, wenn der Junge scheinbar teilnahmslos und kalt auf Drews Worte nach dem Spiel reagiert und kurz darauf sein geliebtes Instrument schützend und fast bösartig Drews Geste „entreißt“ und sich abwendet. Und ann noch der Kommentar von Bobby: „Gib ihm ein paar Dollar !“...
Auch die spontane „Tanzeinlage“ eines zuhörenden „Backwoods“, über die sich die vier „Zivilisierten“ mehr oder minder belustigt wundern, birgt einen beunruhigenden Beigeschmack, die „Andersartigkeit“ der „Gastgeber“ unterstreichend.
Dank des Verzichts auf jegliche Effekte, die der, normalen und vorstellbaren, Realität widersprechen (auch die erschreckende Auffindung von Drew ist ein „realitätsbezogenes Effektereignis“), der strengen Konzentration auf die Psychologisierung der schon von Beginn der Handlung als nicht nur äußerlich unterschiedlichen Charaktere und des mitunter sehr bedrückenden Minimalismus´ von Tonkulisse und Musikeinsatz ist ein hohes Maß an Identifikationsmöglichkeit gegeben. Die Bilder wirken klar, die Reaktionen und Dialoge der Protagonisten logisch und nachvollziehbar und wohl kaum ein Charakterzug wird außen vor gelassen. Wenn sich auch nicht jeder Zuschauer konkret in einem der vier „Opfer“ wiederentdecken beziehungsweise voll mit ihm „verschmelzen“ wird, so deckt die Figurenzeichnung doch wohl eine wahrhaft breite Pallette ab und bietet ausreichend Interpretationsstoff, wie erwähnt Identifikationsraum und inhaltliche Spannung, die einem persönliche Entscheidungen auch nicht gerade leichter macht.
Besonders in den Szenen, in denen alle vier Freunde gemeinsam auftreten, fühlt man sich regelrecht in das Geschehen involviert, auch wenn die technische Realisation kaum auffallend auf manipulative Einstellungen und Inszenierungen wie Subjektiven baut und oft gar der epischen Ausbreitung fröhnt. Dies bezieht sich natürlich hauptsächlich auf die Darstellung der wilden Natur des amerikanischen Südostens, geprägt durch Flüsse, Berge und urwüchsige Wälder.
Mit Kameramann Vilmos Zsigmond („Blow Out“/“Der Tod Löscht Alle Spuren“, „The Witches Of Eastwick“/“Die Hexen Von Eastwick“, „Sliver“, „Maverick“), der einige fast surrealistische Einstellungen einbaute und sich auch der christlichen Symbolik bediente, hatte der gebürtige Engländer Boorman auch einen erfahrenen Handwerker zur Seite, der übrigens bei dem legendären Steckler - „Trash“- Heuler „The Incredible Strange Ctreatures Who Stopped Living And Became Mixed- Up Zombies“/“Cabaret Der Zombies“ hinter der Linse stand. (Der Film mit dem wohl längsten Titel der Filmhistorie...)
Die Darstellerleistungen sind insgesamt sehr gut, wobei besonders Jon Voight („Midnight Cowboy“/“Asphalt Cowboy“, „The Odessa File“/“Die Akte Odessa“, „Misson: Impossible“), heutzutage immer wieder gern als Bösewicht eingesetzt, mit seinem zerrissenen Spiel im Kampf mit seinen Phobien beeindruckt. Zum Zeitpunkt des Drehs war er ja bereits Oscar- nominiert, nämlich eben für „Asphalt Cowboy“.
Auch der später meist für´s Fernsehen tätige oder nur in kleineren Filmrollen auftauchende Ronny Cox („Beverly Hills Cop“, „Robocop“, „Total Recall“/“Die Totale Erinnerung“) als ängstlicher, weicher Charakter überzeugt vollends. Dabei ist er keinesfalls als unrealistisches beziehungsweise parodistisches „Weichei“ überzeichnet worden. Burt „Gunsmoke“ (TV- Serie) Reynolds, den man hier mal ohne Schnauzbart zu sehen bekommt, bleibt eher solide und überrascht kaum mit seinem weitestgehend eindimensionalen Spiel des zugegeben auch eher „heldenhaft simpel“ angelegten Charakters des quasi- Anführers.
In einer kleinen Nebenrolle als Polizist ist nebenbei erwähnt Ed O´Neill zu sehen, der als Al Bundy in der bekannten TV- Serie „Married...With Children“/„Eine Schrecklich nette Familie“ (1987-1997) wohl seinen größten Erfolg feierte.
Inwieweit dieser Film hier nun als „Männerfilm“ zu bezeichnen ist oder vielmehr er seine Wirkung als solcher insbesondere auf Männer auswirkt, mag ich wohl nicht ganz objektiv zu beurteilen. Doch ist sicher nicht ganz zu leugnen, daß eine Frau den Film mit anderen Augen sehen wird, als ein Mann. Dies ist keine Diskriminierung.
Der Film wurde für 3 Oscars nominiert, erhielt aber schließlich keine Trophäe. Weder als „Bester Film“, noch Boorman als Regisseur, noch Tom Priestleys Schnitt.
Fazit
Ein düsterer, sehr spannender und hintergründiger Film, der sowohl als Action- und Abenteuerfilm funktioniert, aber auch als vielschichtiges Drama einen festen Platz in der Filmgeschichte einnimmt, eine tiefschürfende Parabel über die Arroganz und Ignoranz der Zivilisation gegenüber der Natur darstellt und als erster offizieller „Backwood“- Film zusätzlichen Klassikerstatus genießt.