Ich muss sagen, dass ich wirklich lange gezaudert habe, bis ich diesem Film eine Chance gegeben habe. Die peinlichen Sexklamöttchen der letzten Jahre ("American Pie 1 - 50") lagen mir sehr schwer im Magen und ich war mir sicher, dass mich bei diesem Film unterirdischstes Niveau erwarten würde.
Umso überraschter war ich, als sich diese Komödie tatsächlich als charmanter, augenzwinkernder Film entpuppte, der neben einer wirklich guten Synchro auch sympathische Charaktere und rasant servierte Pointen bot. Hier wird mit Stereotypen und Klischees gespielt, dass es eine wahre Pracht ist.
Und wirklich, es geschehen noch Zeichen und Wunder: Ich fühlte mich gut unterhalten.
Scott, ein niedlicher Loser, wird am Tag seines Abschlusses von seiner Freundin abserviert. Frustriert berichtet er seinem deutschen Brieffreund Mike von seinem Problem. Als Scotty stramm wie 20 Russen nach seiner Abschlussfeier nach Hause kommt, hat Mike auch schon eine Mitfühlende E-Mail geschrieben, die der gute Scott als homosexuelle Anmache versteht. In einem Anflug von trunkener Homophobie schreibt er Mike, dass er nichts von ihm wissen will.
Als sich kurz darauf allerdings herausstellt, dass es sich bei Scotts Mailbekanntschaft nicht um einen Mann, sondern um ein Mädchen handelt, packt den jungen Mann bittere Reue. Er will nach Deutschland reisen, um sich zu entschuldigen.
Mit Chaot Cooper und den "Zwillingen" reist der Gute nun quer durch Europa.
Wie gesagt: Hier sitzt jede Pointe perfekt, die Schauspieler sind sichtbar gut gelaunt bei der Sache und die Witze bewegen sich weit über dem pubertären "American Pie"-Niveau.
Hier lohnt es sich wirklich, einmal einen Blick zu riskieren.