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„Men of War“ ist ein B-Söldnerstreifen, der vor allem durch die schöne Kulisse und den gigantischen Showdown punktet.
Nick Gunnar (Dolph Lundgren) ist Söldner, aber im frühen Ruhestand. Doch er kann dem Auftrag und dem Drängen der Nitro Mine Corporation nicht lange widerstehen, die ihn anwerben wollen. Er soll für sie auf einer kleinen Insel eine Gruppe störrischer Eingeborener zum Unterschreiben von Verträgen zwingen, notfalls mit Gewalt. Damit beginnt der Film recht handelsüblich, denn derartige Ex-Söldner bevölkern das Actiongenre schon seit Urzeiten.
Nick stellt eine schlagkräftige Truppe aus verschiedenen Spezialisten zusammen, mit denen er das Inselparadies aufsuchen und notfalls befrieden will. Doch schon in Asien angekommen, gerät die Truppe in eine Kneipenschlägerei, die von Nicks altem Rivalen Keefer (Trevor Goddard) unterbrochen wird und mit einem zusammengeschlagenen Nick endet. Damit stellt der Film recht zügig seine durchaus sehr illustere Figurenschar vor, die der Handlung durchaus einiges an zusätzlicher Würze gibt.

Das idyllische Eiland kann Nick recht schnell ausfindig machen und landet mit seinem Team dort. Doch die störrischen Eingeboren sind alles andere als kriegerisch und nehmen ihn ebenso wie seine Leute freundlich auf. Während der Verhandlungen kommen Nick sehr ernste Zweifel an der Richtigkeit seines Auftrages...
Die Story von „Men of War“ ist nicht die allerbeste und die Wendungen sind schnell abzusehen. Daher bleibt die Spannung etwas auf der Strecke, auch wenn es keine echten Längen gibt. Doch dem actionarmen Mittelteil fehlt der nötige Drive, da die Dialoge doch nur Standardware sind und nicht wirklich überzeugen. Das Söldnergehabe ist im Gegensatz zu anderen Genreproduktionen jedoch erträglich, da es nur einige übertriebene Macho-Szenen gibt (Nick wird verprügelt) und die illustren Figuren die Klischees teilweise ironisch brechen.
Sehr schön hingegen ist die Kulisse der paradiesischen Insel, welche diverse sehr idyllische Landschaftsaufnahmen bieten kann. Bei der Beziehung zwischen den dort lebenden Eingeborenen und den Söldnern lässt sich der Film dann aber doch etwas zuviel Zeit, denn in einem derartigen Genrefilm will man die Heroen lieber ballern und nicht durch den Strand tollen sehen, was dem Film leider einige Sympathiepunkte kostet.

An Action gibt es nur zwei Prügelszenen (Kickboxkampf, Kneipenschlägerei), eine kurze Schießerei in der Mitte und den Showdown. Dafür nimmt der Showdown trotz kleinerer Handlungspausen fast das komplette letzte Drittel in Anspruch und ist sehr gelungen. In schicker Inszenierung wird mit allem was die Waffenkammer hergibt um sich geballert, es gibt einige derbe Nahkämpfe und auch die Pyrotechniker haben noch das ein oder andere Wort mitzureden. Auch die anderen Actionszenen sind gut inszeniert, aber bei weitem nicht so lang wie der Showdown, so dass dieser klar das Highlight des Films markiert.
Die Darsteller sind allesamt auf ziemlich gutem B-Niveau, wobei die Auswahl einige bekannte Gesichter wie Tiny Lister Jr. oder den späteren „J.A.G.“-Star Catherine Bell präsentiert, was für eine gewisse Qualität bürgt. Hauptdarsteller Dolph Lundgren kann auch die dramatischen Aspekte seiner Figur für seine Verhältnisse recht gut darstellen und liefert eine ordentliche Leistung ab.

Schicke Kulisse und ein gigantischer Showdown – dies hebt „Men of War“ über den Durchschnitt, auch wenn in der Mitte etwas wenig los ist.

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