kurz angerissen*
Männer des Krieges, Männer der kurzen Zündschnur oder einfach kleine Kinder in muskulösen Körpern: "Men Of War" profitiert von einem Drehbuch, das weiß, wie es Hahnenkämpfe vor paradiesischer Kulisse einzufädeln hat. Gespickt mit Vollblut-Bullen wie Trevor Goddard, Tiny Lister und eben Lundgren lässt die Zwietracht in den eigenen Reihen nicht lange auf sich warten. Aus dem für Actionfilme der 80er und 90er so vertrauten Einsatz im exotischen Dschungel wird im Rahmen der Genre-Vorgaben nahezu das Optimum herausgeholt: Ethische Grundsatzfragen werden diskutiert, ohne völlig in New-Age-Pazifismus abzusaufen, Männlichkeitsprüfungen werden abgelegt, ohne dabei das ironische Zwinkern zu vergessen. Spätestens mit der Spaltung des Teams ergeben sich außerdem hochinteressante Figurenkonstellationen, die weit über die schematische Instrumentalisierung von Soldaten durch ominöse Befehlshaber hinausgeht.
Noch dazu ist die thailändische Küste einfach wunderschön anzusehen - die perfekte Kulisse, um mit der frisch geölten Waffe zu wedeln und zu drohen, all die Schönheit drum herum einfach wegzupusten. Dass die schwer bewaffneten Soldaten sich gegenseitig weniger vertrauen als dem indogenen Volk, das sie ausbeuten sollen, nimmt dieses mit einer fast schon buddhistischen Ruhe zur Kenntnis - auch wenn es um ihre Zukunft als Volk geht, verfolgen sie das Treiben der Eindringlinge streckenweise sogar mit einem Schmunzeln in den Mundwinkeln, selbst wenn im späteren Verlauf dann doch noch ernstere Saiten aufgezogen werden. Doch die dunklen Gewitterwolken im Paradies sind es schließlich, die für den letzten Schliff sorgen und aus "Men Of War" ein starkes Genre-Werk machen, das wesentlich unterhaltsamer geraten ist als sein eher unbekannter Ruf vermuten ließe.
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