Hätte John Carpenter 1995 nicht das Remake gedreht, wäre das originale "Das Dorf der Verdammten" wohl nur den wenigsten bekannt. Dabei liefert der kleine Horror-Mystery-Science-Fictioner ein qualitativ erheblich besseres Bild ab, als Carpenters hiervon fast eins zu eins kopiertes Machwerk es tut.
"Das Dorf der Verdammten" reizt mit einer sehr mysteriösen und damit spannenden Geschichte. Ein schneller Einstieg wird uns sofort mit dem plötzlichen Ohnmächtigwerden aller Bewohner eines verschlafenen englischen Dorfes geboten - ein unerklärliches Phänomen, das sich scheinbar in einem eindeutig abgegrenzten Raum abspielt. Doch so schnell wie es kam, ist es auch wieder gegangen. Wäre da nicht die Ursachensuche einiger Dorfbewohner, wäre die Angelegenheit schnell in den Hintergrund geraten. Der ruhig inszenierende Regisseur Wolf Rilla lässt die Ursache aber stets unbekannt. Rätselhaft geht es stattdessen weiter, denn alle gebärfähigen Frauen des Dorfes sind auf einmal schwanger. Etwaige Vermutungen, dass die auszutragenden, sich extrem schnell entwickelnden Kinder außerirdischer Herkunft sind, lässt Rilla erneut gnadenlos abschmettern.
Ein Mysterium bleiben die Kinder, die anscheinend übernatürliche Kräfte und auffallend sonderbare Augen besitzen, den ganzen Film über. So spielt der Film mit der Angst vor dem Unbekannten. Die Spannung konzentriert sich währenddessen allmählich auf ihren Höhepunkt, der logischerweise am Ende erreicht werden wird. Zwar ist in dieser Hinsicht nach dem erstmaligen Ansehen einiges an Reiz verflogen, doch insgesamt ist und bleibt die unheimliche Geschichte das Aushängeschild dieses kleinen Klassikers. Denn bis auf die guten darstellerischen Leistungen, gerade von den Kindern, lebt hier vieles auf nur leicht unterdurchschnittlichem Niveau: Die Ausstattung hält sich in Grenzen, die Musik fällt kaum auf und bei den wenigen Effekten sind nur die leuchtenden Augen wirklich ansehnlich; das dilettantischste gibt es dann noch am Ende mit dem Modellhaus zu bestaunen. Das Budget fiel vermutlich ziemlich mager aus und daher kann man hier noch einiges aufgrund der herrlich rätselhaften Story verschmerzen. (7+/10 Punkten)