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Jim Van Bebbers Werke sind wohl die einzigartigsten Undergroundfilme, die man je sah. Extrem hart, extrem realistisch, extrem beunruhigend - und immer ein Zerrspiegel kritischer gesellschaftlicher Themen. Mit "Mansons Family" nahm er sich dem Hype um den wohl kontroversesten, umstrittensten und meistzitiertesten Serienmörders Amerikas an: Charles Manson, Idol. Einen gewaltigen Teil trug auch der Schockrocker "Marilyn Manson" bei; gründet sich sein Name, wie unschwer zu erkennen ist, aus Charles Mansons Nachnamen. Doch der Mythos Manson, der zu einem wahren "Kult" wurde, hat mehr als eine Schattenseite:

Die grausige Ermordung von Roman Polanskis Ehefrau, der schwangeren (!) Sharon Tate, ist wohl an menschlichem Wahnsinn fast nicht zu übertreffen. Auf Grundlage von Polizeiberichten, Tatortfotos und anderem bildet Van Bebber (der selber eine Rolle im Film hat) diese besagte rituelle Abschlachtung mehr als graphisch da. Selbst hartgesottene Naturen sind kurz vorm Abschalten. Die wohl am extremsten wiederwärtigste, brutalste und zermürbendste Schlachtung der Filmgeschichte; Van Bebber hat sich hier mehr als übertroffen - Spaß macht dies absolut nicht; der Zuschauer leidet EXTREM mit, wird doch weder abgeblendet, noch verkürzt - kaum zu glauben das solche Menschen zu solchen Taten fähig sind, wenn man den Rest des Filmes sieht. Hier wechseln sich LSD-Trips, "FriedeFreudeEierkuchen", Jointgenuss, und "WirHabenUnsAlleLieb(-UndLiebenUnsAlle)" ab; Tagesordnung des scheinbar herrlichen Hippiedaseins unter Führung Charles Mansons (Marcelo Game). Nach knapp einer halben Stunde eher "gemäßigtem" Kommunenlebens wird der Film zunehmend düsterer und unberechenbarer. Das "Creepy Crawl" beginnt - Einsteigen in fremde Häuser; (fast) endend mit mit der besagten Abschlachtung Sharon Tates samt deren Freunden. Bestialischer als alles bis dato verfilmte und roher als alle Van Bebber Filme zusammen. Auch die restlichen Morde der "Helter Skelter" sind extrem übel.

Respekt an den Hauptdarsteller - eindringlich, authentisch und anziehend-abstoßend wirkt er auf den Seher. Dieser wird eben mit einer Vielzahl visueller Reite konfrontiert, welche wie ein (schlechter) Trip wirken. Dabei wirken diese Szenen der damaligen Zeit sehr authentisch, wurden sie doch nachbearbeitet, künstlich gealtert und wirken wie ein Zeitdokument. Eine von verschiedenen Erzählebenen. Dann gibt es noch "Interviews" mit gealterten Ex-Manson-Anhängern (zweite Erzählebene). Diese Bilddokumente schicken abgefuckte Punks (dritte Erzählebene), die sich selber als Nachfolger dieser "Lebensgemeinschaft" sehen, an ein True-Crime-Sendungs-Moderatorenteam (vierte Erzählebene), das sich fortan nicht in Sicherheit wägen kann, trachten die Punks doch nun nach ihrem Leben... Eine sehr interessante Collage, deren verschiedene Ebenen PERFEKT miteinander verbunden wurden. Dabei nehmen die "Zeitaufnahmen" und Interviews den meisten Platz ein. Die darin bestehenden, ebenso authentisch wirkenden Hippie-Klänge intensivieren den Film ohnehin.

Van Bebbers Inszenierung ist der reine Wahnsinn - Schnittfolge, Stilmittel wie Farbfilter, Zeitraffer, bildlich eingefangene LSD Trips und anderes erinnern an die "Alptraumszenen" aus Stones "Natural Born Killers", nur sind sie hier viel wilder, viel extremer und wirkungsvoller. Mit einem höheren Budget wäre der Film NIE so intensiv geworden, kann solch eine rohe Atmosphäre nur ein Undergroundfilm haben. Von der ersten bis zur letzen Minute beeindruckend. Ein Meisterwerk das zum Denken anregt! Hoffentlich kommen noch möglichst viele Leute in den "Genuß" des Filmes - ich hoffe sehr EXTREM viele, die bisher ihrem abartigen "Gott" gehuldigt haben! HAMMER!!!

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