Es ist schon manchmal verwunderlich, wie in einem Sequel mit den Figuren des Originals umgegangen wird: Leprechaun 2 ist ein Paradebeispiel dafür.
Während in Teil 1 der Leprechaun-Saga der kleine Gnom lediglich mit Schuheputzen und Goldstücksuchen beschäftigt war, so hat er sich im 2.Teil der Serie längst zum "Ehemann in spe" entwickelt und frönt seiner Leidenschaft für alkoholische Genüsse.
Aber damit nicht genug: Die üblichen drei Wünsche, die der Leprechaun erfüllen muss, gehören zwar auch weiterhin zum Standard-Repertoire des Zwerges, allerdings verfügt der Leprechaun seither auch über die Fähigkeit Halluzinationen bzw. Illusionen bei anderen Menschen zu erzeugen.
Kurz gesagt: Der Leprechaun treibt völlig unvorhersehbaren , planlosen Schabernack , und der geneigte Zuschauer muss ständig damit rechnen, auf neue, völlig willkürlich und unmotiviert auftauchende Fähigkeiten und Begabungen des Leprechauns zu stossen. Das hat zur Folge, dass das Ganze nach einer gewissen Zeit reichlich lächerlich wirkt. So läuft der Film mit zunehmender Dauer Gefahr, den Zuschauer zu verärgern.
Glanzlicht des Films ist und bleibt natürlich Warwick Davis, der als fieser Leprechaun auch in diesem Teil der Serie schauspielerisch überzeugen kann. Leider kann auch er nicht über die zusammengeflickte Handlung hinwegtäuschen.
Dass der Film trotz seiner konzeptionellen Schwächen dennoch einigermassen unterhalten kann, verdankt er seiner zügigen und kurzweiligen Erzählweise.
Die (zumindest in der ungeschnittenen DVD-Version) passablen Gore-Effekte helfen dem Film zudem über die Runden.
Wer sich also einen annehmbaren, kleinen Horrorstreifen vor dem Einschlafen reinziehen möchte, der ist mit diesem Film gut bedient. Alle anderen sollten stattdessen auf den besser strukturierten 1.Teil der Leprechaun-Serie ausweichen.
Bewertung 5 von 10