Laut Cover soll „Skeleton Man“ Schrottunterhaltung in Ed Wood Tradition sein, doch noch nicht mal als Videoabendtrash taugt dieser Nu Image Streich.
Die Story ist quasi non-existent, eine „Predator“-Kopie ohne dessen Flair. Irgendwo in Südamerika, das aber so aussieht wie der nächste Wald um die Ecke ist eine Spezialeinheit angeblich verschwunden, vom titelgebenden Skelettman gemeuchelt wie der Zuschauer es besser weiß. Doch das Team von Captain Leary (Michael Rooker) begibt sich trotzdem auf Rettungsmission, um sich abschlachten zu lassen…
Bewusst Trash zu drehen ist eine Kunst, die nur wenigen Filmen gelang (z.B. „Laser Mission“), normalerweise entsteht unfreiwillig komischer Scheißdreck ja dann, wenn die Macher es todernst meinen. „Skeleton Man“ ist dreist auf Trash angelegt, ein DVD-Feature gibt sogar Ausschluss über Goofs, von denen aber nur die Hälfte wirklich auffällig ist.
Leider fehlt „Skeleton Man“ jede Form von amüsanter Dämlichkeit, den Killer nur durch ein beschissenes Kostüm darzustellen ist einfach nicht lustig genug. Die Dialoge z.B. sind einfach nur schleppend und quälend langweilig, aber nie so strunzdoof, dass es zum Lachen wäre. Zudem passiert quasi gar nichts, außer dass der Reiter die Truppe dezimiert. Einzige Abwechslung ist dann die Szene, in der die Truppe über einen alten Angehörigen des Stammes des Schweißfußindianer findet, der zwischen Tür und Angel die Herkunft des Skelettreiters erklärt.
Auch die Metzeleien sind trotz spritzenden Kunstblutes einfach nur gähnend langweilig, da bringt es auch nix, dass der Skelettreiter mit einem wahren Waffenarsenal angezuckelt kommt. Zwischendurch versucht man sich noch mit total schlecht inszenierter Balleraction, wobei nahezu alle aufwendigeren Szenen (Hubschrauberflüge etc.) aus Stock Footage bestehen – aber das ist ja bei Nu Image kein Gag, sondern normale Arbeitsweise.
Einzig schleierhaft ist die Frage, wie die Produzenten Michael Rooker dazu gebracht hier die Hauptrolle zu spielen – er guckt jedenfalls die ganze Zeit so als wolle er möglichst schnell verschwinden. Casper Van Dien mit Drei-Tage-Bart guckt mit einem einzigen Gesichtsausdruck durch die Gegend und Jerry Trimble darf sich hier noch nicht mal mit wem prügeln.
Was bleibt ist ein Trash, sondern einfach nur fader Scheiß ohne jedweden Unterhaltungswert, weder gewollt noch unfreiwillig komisch.